Label: Bongo Joe Records / VÖ: 22. Mai 2020 / Funk, Groove, Krautrock
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Text: Michael Bohli
Nach den Dinosaurier-Reminiszenzen gibt es nun Verbindungen in den Osten. L’Elcair sind mit der EP „нощта“ (Noshtta) und den vier dazugehörigen Liedern zurück – aufgenommen während zwei Tage in der Region von Genf. Eine gefestigte Aussage mit dem Ziel, den Groove in die Schweizer Szene zurückzubringen. Davon fehlte es auf dem Album „Sauropoda“ keinesfalls, jetzt gilt es aber, die würzige Knappheit zu finden. Nicht ganz 20 Minuten Musik mit viele Gründen, sich ausgelassen durch die Wohnung zu bewegen.
„Cebando“ stürzt sich vollends auf die Perkussion, mit Synthesizer- und Gitarren-Spuren, die sich zu einem Dub vermengen. L’Eclair probieren andere Wege aus als zuvor, auf „нощта“ ist jeder Track eine spannende Variation. „Atlantis“ wirkt verträumt und nimmt sich Zeit und Hall, man sehnt sich nach dem Schülerball von damals zurück. Das akzentuierte Schlagzeug hält einem aber im Jetzt fest. Moderner wirkt „Carousel“, trotz dem Siebzigerbass, der wunderbar durch die Takte knarrt.
Und nicht zu vergessen, wie cool „Dallas“ in der Gegend rumsteht, um plötzlich mit einer tiefgestimmten und verzerrten Gitarre zu profilieren. Lebensfreude und Dynamik, das bieten L’Eclair mit allen vier Songs und haben innert weniger Stunden Musik geschaffen, die leicht psychedelisch wirkt und ohne Pause zu den besten Posen auffordert.