Best Of 2019
Wir schliessen die Trilogie ab, schliesslich passiert das zeitgleich im Kino mit geldgeilen Sternenkriegen, bei uns geht es weiterhin um die persönlichen Ansichten, die Emotionen, die Klänge. Wie schon in den letzten beiden Jahren stellen wir euch mit dieser langen Liste unsere Favoriten aus den Bereichen Alben, Songs und Konzerte vor, immer subjektiv, immer offen für Diskussionen.
Unsere ARTNOIR-Redaktion hat sich für die kurzen Listen die Köpfe und Herzen zerbrochen, zeigt hier nach alphabetischer Ordnung die Resultate. Wie immer sind wir auf eure Reaktionen, eure Inputs gespannt.
Michael Bohli – Redakteur, Vorstand
Top5 – Alben International
1. Underworld – DRIFT Series 1
Für diese Menge an neuer und grossartiger Techno-Electronica-Musik werde ich wohl ganz 2020 benötigen. „DRIFT“ ist Euphorie, Gigantismus, Genialität.
2. Nick Cave & The Bad Seeds – Ghosteen
Herr Cave schliesst seine Trauer ab, ganz still, zerbrechlich und mit Hoffnung am Horizont.
3. Sharon Van Etten – Remind Me Tomorrow
Ein Geheimtipp der immer starker ans Herz wächst, eine Platte die den Indie neu erfindet.
4. Swans – leaving meaning
Die Wiedergeburt als Beschwörung, als gnadenloses und trotzdem intimes Meisterwerk.
5. Cultdreams – Things That Hurt
Diese Gitarren, diese Texte, diese Gesänge – alles zerreisst das Herz.
Top 5 – Alben Schweiz
1. Dagobert – Welt Ohne Zeit
Liebe und Schlager, wie wunderschön das heute noch sein kann. „Du und ich“.
2. Camilla Sparksss – Brutal
Musik muss neu erfunden werden, diese Künstlerin macht dies aufregend und komplex.
3. Stahlberger – Dini zwei Wänd
Seine Worte im Verbund mit den elektronischen Klängen, ein Fest.
4. King Pepe – Karma OK
Lakonisch, verschlafen, trotzdem auf den Punkt gebracht – klasse.
5. The Young Gods – Data Mirage Tangram
Eine Rückkehr mit viel Gewicht, kleinen Rätseln und satten Bässen.
Top 5 – Konzerte
1. Archive, La Seine Musicale – Boulogne-Billancourt, 16.05.2019
Der 25. Geburtstag mit einem 3.5h-Konzert – besser kann es nicht mehr werden.
2. Fell, OOAM Festival – Baden, 02.09.2019
Der alles verändernde Orkan, das Konzert für den Körper, der klangliche Wahn.
3. Lord Kesseli And The Drums, Sommercasino – Basel, 11.01.2019
Die heilige Messe zum Jahresbeginn, teuflisch, psychedelisch, ewig.
4. King Crimson, Augusta Raurica – Augst, 04.07.2019
Es war Musikgeschichte pur, ohne angesetzten Staub, dafür Prog in Formvollendung.
5. Omni Selassi, LUX – Zofingen, 28.09.2019
Treibend und emotional, unerwartet und hypnotisch – das strahlte lange nach.
Mischa Castiglioni – Redakteur
Top 5 – Alben
Monomyth – Orbis Quadrantis
Entdeckt am Desertfest in Antwerpen und die Platte ist nicht minder toll als ihr Auftritt. Desert Rock meets Pink Floyd meets Techno.
Ty Segall – Pig Man Lives Volume 1 (Demos 2007 – 2017)
Hässlichstes Cover seit langem (google it!). Perlen, die nicht vor die Säue geworfen, sondern auf Platte gepresst wurden.
30’000 Monkies – Are Forever
Sie sehen so herzig aus, die vier Jungs. Aber was da auf die Ohren prallt, hat mit süss gar nichts zu tun.
Coilguns – Watchwinders
Wahnsinn auf Vinyl gepresst.
Omni Selassi – Sylvester Stylance
Ich habs noch nicht begriffen. Muss ich glaub auch nicht. Aber es ist grossartig, obwohl eigentlich eine Single.
Top 5 – Konzerte
Ty Segall & The Freedom Band, Desertfest – Antwerpen, 19.10.2019
Ty Segall zeigte mit seiner Freedom Band am Festival, an dem alles doomig, sandig, low und downtempo ist, wie der Hase läuft. Minutenlang die höchsten Töne, gepaart mit einer unbändigen Wucht. Das Publikum dankte es, es ging ab wie sonst nie an dem Wochenende.
Asbest, Schüür – Luzern, 30.11.2019
Bei den Schreien der beiden Frauen beim Song „Driven“ lief es mir kalt den Rücken runter und ich bekam Gänsehaut. Wow!
Emilie Zoé, Festival Am Gleis – Aarau, 30.08.2019
Emilie Zoé nach der grossen Bühne am Paléo wieder im intimen Rahmen zu hören war grossartig. Kraft, Dynamik, Freude, Wut, Brutalität. Brutal gut.
Motorpsycho, Rote Fabrik – Zürich, 08.10.2019
Die Meister der Improvisation. Mit einer weniger progigen dafür umso rockigeren Mischung aus 30 Jahren Bandgeschichte. Immer wieder schön zu hören und den Herren zuzusehen.
Floor Brothers, Exil – Zürich, 17.03.2019
Keine Ahnung, die beiden sympathischen Jungs schafften es, zusammen mit ihrer Vintage-Drummachine einen festen Platz in meinem Herzen zu ergattern.
Cornelia Hüsser – Redakteurin
Top 5 – Alben
Alcest – Spiritual Instinct
Wunderbare Klänge der Blackgaze-Meister aus Frankreich. Mehr muss man dazu nicht sagen. Einfach nur schön!
Jungstötter – Love Is
Entdeckt am One Of A Million Festival in Baden – Jungstötter überzeugt auf seinem Debüt mit seiner dunklen, warmen Stimme in gekonnter Nick-Cave-Manier.
Cultdreams – Things That Hurt
Rauer Lo-Fi-Shoegaze-Rock mit Frontfrau, ehrlich, direkt und emotional. Eine tolle Überraschung!
Maulgruppe – Tiere in Tschernobyl
Punk ist normalerweise nicht meine Schiene, aber dieses Album driftet gerade ausreichend in elektronische Gefilde ab. Vor allem die Texte sind aber hochaktuell und stark!
Russian Circles – Blood Year
Dröhnend, düster, hart – genau so, wie ich Post-Rock mag. Russian Circles erfinden mit diesem Album das Rad nicht neu, haben aber einmal mehr ein perfektes Gesamtwerk geschaffen.
Top 5 – Konzerte
Archive, La Seine Musicale – Boulogne-Billancourt, 16.05.2019
Mein absolutes Konzerthighlight des Jahres! Drei Stunden lang Hit an Hit, keine Phase der Bandgeschichte wurde ausgelassen. Das war eine mehr als würdige Jubiläumsshow zum 25. Geburtstag des Kollektivs.
Madrugada, Komplex 457 – Zürich, 01.03.2019
Ich hätte mir nicht träumen lassen, Madrugada noch einmal live sehen zu dürfen – überraschend haben sie sich aber zum zwanzigjährigen Jubiläum ihres Debüts «Industrial Silence» noch einmal zusammengetan und sind auf Tour gegangen. Melancholie paart sich mit Schmerz und Sehnsucht: Kaum eine Band zelebriert das so wunderbar wie Madrugada, und live umso wirkungsvoller.
Lord Kesseli And The Drums, Sommercasino – Basel, 11.01.2019
Das erste Konzert, das ich dieses Jahr besucht habe, war für mich auch das bisher beste von ihnen. Hier hat einfach alles gepasst: Sound, Stimmung, Publikum, Weihrauch. Hoffentlich hält 2020 wieder einen so tollen Einstieg ins Konzertjahr bereit.
Crippled Black Phoenix, Schüür – Luzern, 06.04.2019
Diese Band ist immer wieder eine Live-Wucht. Acht Leute lassen ihren krachenden Sound auf das Publikum los, schlagen zwischendurch auch sanfte und bedrückende Klänge an. Post-Rock, Jazz, Prog, hier findet vieles Heimat und vermengt sich zu einer grossartigen Symbiose.
Emilie Zoé, COX – Zofingen, 26.04.2019
An den COX-Abenden bewegt man sich gemeinsam von Zofingen nach Olten und geniesst verschiedenste Konzerte. Besonders intensiv war der Auftritt von Emilie Zoé in der Brockenstube. Inmitten von alten Lampen, Werkzeugen und Spielsachen entstand eine sehr intime Atmosphäre, die perfekt zum emotionalen Lo-Fi-Rock der Musikerin passte.
Nicole Imhof – Chefredakteurin, Fotoreporterin
Top 6 – Konzerte
Fink, Kaufleuten – Zürich, 13.11.2019
Ich kannte bis dato nur den Bandnamen und war positiv von der Intensität und der wunderbaren Musik beeindruckt.
Earth Moves, KIFF – Aarau, 22.10.2019
Zwar nicht der Headliner des Abends, trotzdem die stärkste und überraschendste Band in diesem Line-up. Die gehen sowas von ab.
Openair Schwanden, Skilift Schwanden – ob Sigriswil, 7.9.2019
Einfach eine Herzensangelegenheit und leider 2019 zum letzten Mal.
Muse, Hallenstadion – Zürich, 3.7.2019
Wie erwartet bombastisch, überirdisch, zu gut um wahr zu sein. Immer wieder super.
Whores., KIFF – Aarau, 26.6.2019
Auch hier überzeugte die Vorband (von Red Fang) für einmal um Längen mehr. Ich wurde schon lange nicht mehr so überzeugend aus den Latschen gehauen.
10 Jahre ARTNOIR, KIFF- Aarau, 9.2.2019
.. und weil es einfach DAS Beste in diesem Jahr war, noch ein 6. Konzert: Mit gleich drei grossartigen Bands – Promethee – Unhold – The Monofones. Für alle die nicht dabei waren, ihr habt’s verpasst.
Michael Messerli – Redakteur
Top 5 – Alben
1. Brutus – Nest
Das Trio aus Belgien perfektioniert alles, was Brutus aktuell ausmachen. Sängerin/Schlagzeugerin Stefanie Mannaerts ist überragend in ihrer Rolle, ihr Gesang macht den Unterschied.
2. Press Club – Wasted Energy
War 2019 nun “Late Teens“ oder “Wasted Energy“ besser? Für die Band aus Melbourne stellt sich diese Frage nicht, weil “Late Teens“ in ihrer Heimat bereits 2018 veröffentlicht wurde. “Wasted Energy“ ist das aktuellere von zwei grandiosen Indiepunk-Alben.
3. The National – I Am Easy To Find
Gibt es ein schlechtes Album von The National? Ihr achtes gehört auf alle Fälle zu ihren besten, weil es anders ist, neue Wege einschlägt und die Erkenntnis mit sich bringt, dass man teilweise ganz auf den Frontmann verzichten könnte.
4. A Mote Of Dust – II
Es ist schlicht und ergreifend: Die Abschiedsplatte von Craig B. steht unter anderem auch deshalb hier, weil ein masslos unterschätzter Lieblingsmusiker für immer abtritt. Und natürlich, weil es ein wunderschönes Album ist.
5. Tides From Nebula – From Voodoo To Zen
Eine echte Entdeckung: Die Band aus Polen hat nicht nur ihr bestes Album aufgenommen, das in seiner Kompaktheit sowie kreativen Abwechslung alles dafür tut, nicht als Postrock bezeichnet zu werden, sie setzt es auch live hervorragend um.
Top 5 – Konzerte
1. Cult Of Luna, Rock Altitude – Le Locle, 16.08.2019
Drei Gitarren, zwei Schlagzeuge, eine Wucht. Dazu grossartiger, perfekt abgemischter Sound an einem wunderschönen Festival. Und natürlich tolle, epische neue Songs!
2. Press Club, Hafenkneipe – Zürich, 23.04.2019
Zwei Alben, zwei Konzerte. Vier Gründe, diese Band ins Herz zu schliessen. 2019 ist das Jahr von Press Club und Natalie Foster die wirblige Frontfrau der Stunde.
3. The Notwist, Palace – St.Gallen, 06.04.2019
Wahrscheinlich ist es längst kein Geheimtipp mehr, dass The Notwist live grossartig sind – es ist schlicht eine Tatsache.
4. Thrice, Kofmehl – Solothurn, 14.11.2019
Endlich eine weitere Lieblingsband live gesehen. Auch wenn das Konzert arm an Überraschungen war, da man in etwa wusste, was Thrice auf ihrer Tour spielen: Technisch war es brillant und die Band mit viel Herz dabei.
5. Emilie Zoé, Palace – St.Gallen, 06.12.2019
Die Neuenburgerin hat das Talent, noch mehr Menschen zu begeistern, als die, die es schon von ihr sind. Ihr aktuelles Album ist toll, live ist es nochmals einen Zacken besser.
Top 5 – Songs
1. A Mote Of Dust – Cease
Es wirkt fast so, als hätte Craig B. alles, was ihn als Musiker ausmacht, in diesen einen Song gesteckt. Um Abschied zu nehmen. Tieftraurig, düster und im besten Sinne sentimental: “When all is done/ Come, liberty, come“.
2. Big Thief – UFOF
Eine der perfektesten Kompositionen der letzten Jahre. Adrianne Lenker entführt einen hier mit Big Thief in zerbrechlich lichte Welten.
3. Better Oblivion Community Center – Chesapeake
Bitte nie mehr ein Musikjahr ohne Phoebe Bridgers. Sie verhilft sogar ihrem Idol Conor Oberst wieder zu alter Stärke. Mit ihrer Stimme, ihren Texten und Songperlen wie “Chesapeake“.
4. The Twilight Sad – VTr
“There’s no love too small“. The Twilight Sad sind nun wahrlich keine fröhliche Hitmaschine. Die Band setzt andere Prioritäten. Dabei kommen immer wieder Songs aus unfassbarer Tiefe zum Vorschein.
5. Thees Uhlmann – Danke für die Angst
Ach, der Thees. Nur er kann einen Hit über Stephen King schreiben, ohne dass es peinlich oder kitschig wird. Nur ihm kauft man das ab. Der beste Refrain des Jahres.
Nicole Müller – Redakteurin
Top 5 – Alben
1. Dawns Mystery – Before Life At The Sea Ground
Laut Spotify Analytics mindestens 74 Mal gehört und 56 traumhafte Stunden im psychedelischen Space-Pop-Universum verbracht.
2. WIVES – So Removed
Pavement-mässig geschrummte Saiten, herrlich lärmig und schräg.
3. Elio Ricca – Lovely Underground
Epische Gitarrengewalt, mal filigran, mal brachial, und raffiniertes, funkensprühendes Schlagzeug.
4. Annie Taylor – Not Yours!
Die Band beschreibt ihren Sound selbst einfach am schönsten: „Satan I want to marry you“- girl grunge meets psychedelic rock with a touch of cheesy darkpop.
5. Mnevis – Episodes
Vielschichtige Happiness und Sommerduft in Musikform. Jedes Mal hört man noch ein weiteres, hübsches Tönchen, das zuvor nicht aufgefallen ist.
Cyril Schicker – Redakteur
Top 5 – Mix
1. Ghost, Hallenstadion – Zürich, 14.12.2019
Weil die Okkult-Meister auf der grossen Bühne monumental bis phänomenal aufspielen. Weil sie es einfach verstehen, zu unterhalten und aus dem Bühnenritual eine Rock-Show, eine Pop-Oper, ein Theaterspiel formvollenden.
2. Slipknot, Greenfield – Interlaken, 14.06.2019
Weil diese Clowns nichts mit Ballonen nachformen, sondern alles in Schutt und Asche legen, wenn sie bühnenberserkern. Weil auch ihre 2019 erschiene Platte „We Are Not Your Kind“ alles zerstört.
3. Fred Frith – Live At The Stone, Always Is Always Now
Weil Violine und Keyboard, Gitarre und Cello, Trompete und Akkordeon, Klavier und Altsaxofon, Koto und alle anderen „home-made instruments and small object“ dieses Album zu einem virtuosen Notenschlüsselpanoptikum machen.
4. Tom Keifer – Rise
Weil er quasi Wiederauferstanden ist. Weil er sieben Stimmband-Operationen überstanden hat. Weil er noch immer die wohl charakterstärkste Stimme hat. Und weil dieser Longplayer schlicht und einfach Spass macht.
5. Joachim Witt & Orchester – Refugium
Weil mich dieses Album völlig unerwartet und auch ein knappes Jahr später in den Bann zieht. Weil die Arrangements unerhört gelungen sind. Weil seine musikalische Zeitreise so lange zurückgeht, wie ich alt bin.
David Spring – Redakteur
Top 5 – Alben
Lagwagon – Railer
Tolle Songs, grossartige Texte aus der Feder von Joey Cape und mit „Surviving California“ eines der besten Lagwagon-Lieder jemals. Auch 2019 enttäuschten die Jungs überhaupt nicht.
Mobina Galore – Don’t Worry
Nach einem spontanen Konzertbesuch ohne Erwartungen wurde ich sofort Mobina Galore Fan. Das neue Album bietet alles, was ich mir von den zwei Damen erhoffte: Musik, die intim, roh, wütend und voller Leidenschaft ist.
Press Club – Wasted Energy
Eine wunderbare Band, live fantastisch und auf dem zweiten Album besser als je zuvor. Subtiler, intimer, einfühlsamer, aggressiver, wütender, einfach besser denn je.
Tool – Fear Inoculum
13 Jahre mussten wir darauf warten. Ist es das Meisterwerk, welches wir erwartet hatten? Vielleicht. Ist es ein grandioses Album mit genialen Songs, fantastischen Musikern und 200% Tool-Vibes? Auf jeden Fall!
Monkey3 – Sphere
Die Lausanner Stoner Psych Schwergewichte haben auch dieses Jahr wieder ein grandioses Album abgeliefert. Sphärisch, heavy, verspielt, verträumt und ordentlich abgespaced, genauso wie es sein soll.
Top 5 – Konzerte
Die Ärzte, Kino Šiška – Ljubljana, 21.05.2019
Nach ca. sechs Jahren endlich wieder einmal Die Ärzte, gleich im schönen Ljubljana. Diese Band in so kleinen Clubs zu sehen, war etwas ganz besonderes, die ganze Reise und die anderen vier Konzerte der Miles&More-Tour mit toller Begleitung erst recht.
Muse, Hallenstadion – Zürich, 03.07.2019
Ich hatte aufgrund des Ticketpreises mit der Band abgeschlossen und mir geschworen, nie wieder an grosse Veranstaltungen zu gehen. Und dann war es das wohl spektakulärste Konzert dieses Jahres. Was diese Band live auf die Beine stellt, ist unvergleichlich.
Between The Buried And Me, Dynamo – Zürich, 02.10.2019
Meine grosse Entdeckung dieses Jahres, was für ein geniales Konzert das war. Unglaublich diese Musikalität, das Beherrschen der Instrumente, die Songstrukturen, das Feeling, die Intensität und Aggression.
Blood Command, Fri-Son – Fribourg, 13.12.2019
Meine zweite grosse Entdeckung: Als Vorgruppe von Skindred in Fribourg haben die vier Norweger*innen alles abgeräumt. Das Publikum war etwas überfordert, ich habe das Konzert als grossen Fan verlassen.
Bad Cop/Bad Cop, Eldorado – Zürich, 04.05.2019
Eines der intensivsten Konzerterlebnisse. Im Rahmen des Obenuse-Fests spielten die Band im winzigen Eldorado und räumte absolut ab. Schon lange Fan, noch nie live gesehen, so war das Konzert eine wahre Freude.
Top 5 – Songs
Jinjer – Perennial
Eigentlich könnte ich praktisch alle erschienenen Jinjer-Lieder hier nennen. Der persönliche und intime Text, die musikalische Abwechslung, die unglaubliche Intensität und Brutalität und natürlich die Stimmgewalt von Tatiana Shmailyuk machen „Perennial“ zum Highlight.
Mr. Linus – Wunder
Definitiv das ruhigste und nachdenklichste der vier Lieder auf der „Wunder“-EP der zwei Bündnerinnen, aber mein Favorit. Super interessante Band, ich hoffe, da kommt noch viel mehr.
Rammstein – Deutschland
Während mich das selbstbetitelte Album leider nicht so sehr zu überzeugen vermochte, wurde „Deutschland“ dank dem fetten Riff, dem kontroversen, aber tollen Text und dem kolossalen Video sofort zu einem Favoriten.
Mark Morton / Chester Bennington – Cross Off
Mark Morton und Chester Bennington in demselben Lied? Unbedingt. Hammer Song auf einem hammer Album, umso trauriger, dass es diese Kollaboration so nie mehr geben wird.
Dream Theater – Pale Blue Dot
Das Album „Distance Over Time“ konnte mich nicht ganz überzeugen, wie es bei Dream Theater schon länger der Fall ist. Aber „Pale Blue Dot“ ist dennoch eines der genialsten Prog-Metal-Liedern dieses Jahres.
Berend Stettler – Fotoreporter
Top 5 – Konzerte
Hecht, Hallenstadion – Zürich, 26.10.2019
Hecht erfüllen sich ihren Traum und spielen im ausverkauften Hallenstadion. Ein Jahr hat die Band ihre Show geplant und Live alle möglichen Ideen umgesetzt. In den USA nennt sich das „The American Dream“. Das fast drei stündige Konzert war einfach nur grossartig.
Muse, San Siro Stadion – Mailand, 12.07.2019
Wenn Muse im Hallenstadion spielt habe ich immer das Gefühl, dass die Halle zu klein für diese Band ist. Im San Siro konnte sich die ganze Show mit all seinen Effekten erst so richtig entfalten. Es war eine Hammer-Show mit einem fantastischen und textsicheren Publikum.
Feine Sahne Fischfilet, Volkshaus – Zürich, 05.12.2019
Ich mache keinen Hehl daraus, ich mag FSF einfach. Das Konzert im Volkshaus war für mich der absolute Hammer. Schon mit dem ersten Song war man da und es fühlte sich zwei Stunden einfach nur richtig an. Bananenboot, Pyro, Pfeffi und viele Pits. Was will man mehr?
Mando Diao, X-TRA – Zürich, 26.11.2019
Mando Diao habe ich seit einigen Jahren aus den Ohren verloren. Ohne grosse Erwartungen bin ich an das Konzert gegangen und wurde positiv überrascht. Ein paar Takte und schon hatte mich der typische Mando Diao Sound wieder erfasst.
Korpiklaani, Rockharz Festival – Ballenstedt, 06.07.2019
Nach vier Tagen Open Air bei bestem Wetter ist man platt. Wenn dann noch die ersten Regentropfen kommen, hat man in der Regel definitiv genug Festivalluft geschnuppert und will nur noch nach Hause. Doch die Musik des finnischen Klans der Wildnis liess die Zuschauer nicht gehen. Es war ein mythischer Auftritt der Humppa Combo.
Anna Wirz – Fotoreporterin
Top 5 – Konzerte international
1. Whispering Sons, Sommercasino – Basel, 18.05.2019
Genialer Post-Punk mit der charismatischen Frontfrau Fenne Kuppens.
2. Archive, La Seine Musicale – Boulogne-Billancourt, 16.05.2019
Drei Stunden Soundlandschaften – absolut episch.
3. Devin Townsend, Salle Pleyel – Paris, 15.11.2019
Ein fesselndes, witziges Konzert, getragen von Townsends einzigartiger Stimme. Bonus: sieben Minuten Gänsehaut bei „Deadhead“.
4. Snow Patrol, Ward Park 3 – Bangor, 25.05.2019
25-Jahre-Feier im Heimatstädtchen der Band; eine wundervolle Stimmung. Ach ja, und nebenbei ein kurzer Gastauftritt von Bono.
5. Dan Mangan, Schüür – Luzern, 14.04.2019
Kleines, feines Konzert des sympathischen kanadischen Singer-Songwriters. Und – Seltenheitswert! – endlich mal nicht ein dauerquasselndes, sondern ein zuhörendes Publikum.
Top 5 – Konzerte Schweiz
1. Lord Kesseli & The Drums, Sommercasino – Basel, 11.01.2019
Hinreissend und hypnotisierend.
2. The Young Gods, Czar Fest – Kaserne Basel, 20.04.2019
Die jungen Götter versetzen in Trance.
3. Anna Aaron, Sommercasino – Basel, 30.03.2019
Die Ausnahmekünstlerin feiert eine traumhafte Plattentaufe.
4. Zeal & Ardor, 40 Jahre Hirscheneck Fest – Basel, 30.04.2019
Das beste Konzert von Zeal & Ardor, das ich bis jetzt erlebt habe. Elektrisierende Chemie zwischen Band und Publikum.
5. Amixs feat. Black Tiger, BScene – Basel, 02.02.2019
Witziger, selbstironischer, herrlicher Synthiepop.
Top 5 – Song
1. Leprous – Below
Prog Metal trifft auf James-Bond-Titelsong. Unglaublich eingängig, inklusive fantastischem „AaaAAAaaaAAA“ von Sänger Einar Solberg.
2. Editors – Frankenstein
Eine energiegeladene Elektro-Partynummer, die trotzdem düster klingt. Editors eben.
3. Man Of Moon – Ride The Waves
Live als Vorband entdeckt, sofort die EP gekauft. Krautrock vermischt mit Elektro – das schottische Duo überzeugt nicht nur live, sondern auch im Studio.
4. Cult of Luna – A Dawn to Fear
Mächtig und schleppend, mit Pink Floydschen Gitarrenklängen.
5. NONE – The Damp Chill of Life
Atmosphärischer, depressiver Black Metal, der erlösend wirkt.
See you in 2020!