A Tree In A Field Records / VÖ: 5. August 2022 / Experimental, Pop, Electronica
ufo.band
Text: Michael Bohli
Die Ziffer hinter dem Punkt ist im Titel entscheidend, lässt sie die nahe Zukunft bereits vorausahnen. Was sehr gut ist, endet die Gegenwart von «IV.I» schliesslich nach 15 Minuten und lässt bloss neugierig an der Oberfläche von UFO kratzen. Zusammengesetzt aus Michael Anklin, Lukas Huber und Robert Torche holt die Gruppe nicht nur musikalische Kraft in diversen Genres, sondern durch unterschiedliche Kollaborationen. Experimentelle Rockmusik mit elektronischem Einschlag und einer krautigen Note, seit 2011 wird ausprobiert und erweitert.
Mit «IV» wird eine längere Phase angegangen, die sich über ein gesamtes Jahr hinwegziehen wird. «4444» ist als erstes Stück dieses Unterfangens ein treibendes Vergnügen mit Zooey Aggro am Mikrofon. Der Synthie brummt, das Schlagzeug gibt sich unbezwingbar. Fast schon unwirklich folkig-leise werden UFO mit Anna Hirsch bei «Rand», die zugrundeliegenden Skizzen dieser Songs zapfen ihre Kraft an allen Enden des Klanguniversums ab. Genau das macht die EP so unwiderstehlich und spannend.
«Peng!» mit Marlon McNeill (Combineharvester) dröhnt düster und ist mehr Textur und Drones als Komposition, das abschliessende «Meeressäuger» ist beim Indie-Pop zuhause. Kein Wunder, mischte hier doch Martin Schenker von Alois mit. Luzerner Träume und ein stets erweitertes Trio, UFO sind nicht klar zu definieren. Nach sehr vielen Konzerten und Zusammenarbeiten ist die Kreativität noch lange nicht ausgeschöpft.