Band: Son Lux
Album: Yesterday’s Wake
Genre: Indie / Future Pop
Label: City Slang
VÖ: 19. September 2018
Webseite: sonluxmusic.com
Oft gibt es die Situation, dass man den Albumtitel im eigentlichen Werk gar nicht vorfindet und die Entdeckungsreise auf nachfolgende EPs ausdehnen muss. The Mars Volta haben dies mit „Frances The Mute“ so gemacht, Porcupine Tree vollendeten ihre Aussage bei „Fear Of A Blank Planet“ ebenso erst mit der erweiterten Neuauflage. So verwundert es also nicht, bieten Son Lux mit der EP „Yesterday’s Wake“ ein Lied, welches zum ersten Mal die Phrase „Brighter Wounds“ dem Hörer anbietet. Und zugleich ein Echo zum Werk aus dem Februar darstellt.
Eine knappe Viertelstunde dauert der Nachschlag und begnügt sich mit zwei neuen Songs und zwei instrumentalen Experimenten, welche „All Directions“ vom Hauptwerk fortführen. Ja, Son Lux halten hier eindeutig die Nachspeise für ihre Fans bereit und keinen einfachen Einstieg für Neulinge. Aber es geht bei „Delivery“ und dem namensgebenden Lied auch nicht darum, neue Freunde zu gewinnen, sondern bereits vorhandene Zweifel und Probleme aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. Vielleicht findet man so die Erlösung.
„Yesterday’s Wake“ lastet weiterhin das Gewicht des Hauptalbums auf den Schultern und besucht mit seinem elektronisch und futuristisch aufgebauten Indie-Pop eine Schnittmenge aus Sufjan Stevens, zärtlichem Xiu Xiu und Perfume Genius. Schwermütigkeit, verletzte Gefühle, langes Nachdenken – die Klangwirkung von Son Lux ist genauso faszinierend wie düster. Dank der vielschichtigen Arrangements begibt man sich aber gerne erneut in die Tiefen hinunter.
Tracklist:
1. All Directions II
2. Delivery
3. All Directions III
4. Yesterday’s Wake
Bandmitglieder:
Ryan Lott – Gesang und Instrumente
Rafiq Bhatia – Gitarre
Ian Chang – Schlagzeug
Gründung:
2008
Text: Michael Bohli