AuGeil Records / VÖ: 24. Juni 2022 / Indietronica
lost-in-paradisco.com
Text: Michael Bohli
Die Beats sind satt, die Rhythmen drückend, der Gesang bestimmt. Das Duo Paradisco macht Musik, die mit vielen Spannungen auskommt, eine künstlerische Vision besitzt und zugleich viel Freude verbreitet. Der Humor ist vorhanden, die Eingängigkeit lockend und das Tanzbein wird mit sanften Stromschlägen versetzt. «The Return of Minti Chlorella» startet gemächlich und sicher mit «On Top», danach ist man dem elektronischen Pop verfallen.
Bestehend aus Lea Heimann und Katharina Reidy sind Paradisco nicht nur nach einem Lied von Charlotte Gainsbourg benannt, sondern eine fesselnde neue Formation in der Schweizer Szene. Bedroom Pop und perkussive Lust finden bei « Some Kind Of Sleepy Creature” zusammen, das Stück krallt sich für eine lange Zeit im Gedächtnis fest. Sperriger und düster musizieren die beiden Frauen bei «Error 404», ecken dabei aber niemals zu stark an. Als Album ist «The Return of Minti Chlorella» mit vielen Emotionen versehen und knabbert an den Wurzeln der Popmusik.
Selbstermächtigung mit «Hans», das Schweben in den warmen Lüften mit «Scent», der verträumte Abschluss mit «Minti Chlorella»: Vielseitig und aussagekräftig ist die elektronische Musik von Paradisco, niemals zu künstlich und immer mit Herz. Die Synthies dürfen schwelgen, der geschichtete Gesang gibt uns Sicherheit. Nach der EP «Love is my Lifestyle» ist die Gruppe noch besser geworden.