Band: L’Impératrice
Album: Tako Tsubo
Genre: Synthie Pop / Disco
Label: microqlima
VÖ: 26. März 2021
Webseite: Facebook
Der Bass schnurrt während allen Liedern auf „Tako Tsubo“ wunderbar verführerisch, das bringt den Groove, das lässt die Discokugel glitzern. Die Tanzfläche werden L’Impératrice nie mehr verlassen, auch wenn für die sechsköpfige Band der Platz eventuell eng werden könnte. Aber ein bisschen Körperkontakt gehört dazu, erst dann werden Kopf, Glieder und Gedanken zu einer Einheit. „Voodoo?“ macht es vor, mit herrlichem Rhythmus und der Möglichkeit, unsere verletzten Herzen wieder warm und kraftvoll werden zu lassen.
Vor zwei Jahren wurden die Rollschuhe ausgepackt und Zucker verteilt, „Matahari“ überzeugte als schillerndes Debütalbum, jetzt gehen L’Impératrice die Fortsetzung gemächlicher an. Während der Pandemie komponiert, versuchen die Songs den Space-Disco-Chanson als Medizin anzuwenden. „Digital Sunset“ lässt uns hoffen und schmachten, „Hématome“ eng zusammen kreisen. Das ist teilweise verhalten, aber gebrochene Herzen (was der Albumtitel „Tako Tsubo“ auf japanisch bedeutet) sollte man nicht überfordern. Wirklich Freude macht die Scheibe bei Stücken wie „Anomalie bleue“ oder „Peur des filles“.
Man lässt seine Knie federn, trägt sich vom Synthie Pop durch die Gegend und bestaunt das Kollektiv von Charles de Boisseguin beim heiteren Mischen der Stilrichtungen. Immer sehr Französisch, zu keiner Sekunde komplett in der Gegenwart. Es brennt die Lavalampe, Überzeichnungen sind von L’Impératrice gewollt. Geheilt ist man nach den 13 Songs zwar nicht vollends, hat aber Mut gefasst, die weiteren Wochen des Lockdowns anzugehen.
Tracklist:
1. Anomalie Bleue
2. Fou
3. Hématome
4. Submarine
5. L’équilibriste
6. Off To The Side
7. Peur Des Filles
8. Souffle Au Coeur
9. Tako Tsubo
10. Voodoo?
11. Digital Sunset
12. Tombée Pour La Scène
13. Tant D’amour Perdu
Bandmitglieder:
Flore Benguigui – Gesang
Achille Trocellier – Gitarre
Charles de Boisseguin – Synthesizer
Hagni Gwon – Keyboard
David Gaugué – Bass
Tom Daveau – Schlagzeug
Gründung:
2012
Text: Michael Bohli