Beyond Beyond is Beyond / VÖ: 24. Mai 2019 / Groove, Krautrock, Funk
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Text: Michael Bohli
Der Name tut nichts zur Sache, was soll „Sauropoda“ schon bedeuten bei einem Album, das mit lockerer, instrumentaler Musik gefüllt ist. Bei L’Eclair aus Genf zählt sowieso nur eines: Das Gefühl, der Groove. Die Gruppe präsentiert auf ihrem neuen Werk fünf Tracks, welche fliessend und genüsslich eine Gesamtheit bilden. Erdacht in Jams, experimentell improvisiert und voller Sonnenwärme – das bringt nicht nur die Siebziger zurück, das lässt sich ohne Wortkreation auch nicht mehr einordnen.
Bei „Endless Dave“, das leider nach zwölf Minuten dann doch ein Ende findet, freunden sich nämlich nicht nur Bongos, Synthesizer und klare Gitarrenübungen an, L’Eclair bewegen sich ohne genau Absicht zwischen Krautrock-Rhythmik und schick angezogenen Funk-Gestalten. Genau diese gewollte Ziellosigkeit macht aus der Musik auf „Sauropoda“ ein geniesserisches Abenteuer, das nicht nur goldene Zeiten, sondern persönliche Erinnerungen auffrischt. Und das, ohne mit viel Overdubs aufgenommen worden zu sein – hier ist es momentan, direkt, von sieben Musikern auf die Welt gebracht.
Am Ende wird bei „Parapluie Bulgare“ gar noch eine gewisse Retroexotik bemüht, was die Atmosphäre von „Sauropoda“ perfektioniert und psychedelische Pirouetten inmitten des Raumes zulässt. Ganz im Gegensatz zum fast modernen, clubtauglich anmutenden „Castor MacDavid“ – L’Eclair fühlen sich halt überall wohl. Das schwingt in der Musik nicht nur mit, das ist einer der grössten Antriebe. Immer mit Emotion und Gefühl.