Band: I Break Horses
Album: Warnings
Genre: Indie / Dreampop
Label: Bella Union
VÖ: 8. Mai 2020
Webseite: ibreakhorses.se
Sie existieren auf jeden Fall, diese schönen und tragischen Momente, welche Sehnsucht, Schmerz und Glück zugleich transportieren. „Death Engine“ ist ein solches Lied, I Break Horses verbinden hier ihre elektronischen Spielereien wunderbar mit Indie und Dreampop, mit dem berührenden Gesang von Maria Lindén. Das ist die Faszination, welche mich sechs Jahre zuvor auf „Chiaroscuro“ so beglückte. „Warnings“, Platte Nummer drei des schwedischen Duos, fällt allerdings an gewissen Stellen etwas ab und kann diese Atmosphäre nicht aufrechterhalten.
Gross und cineastisch ist die Musik von I Break Horses während allen Liedern, Hall und flauschige Synthesizerspuren mischen sich unter die kühlen Beats und geometrisch anmutenden Melodien. Mit „I’ll Be The Death Of You“ nähern sich die zwei Róisín Murphy an, „Neon Lights“ packt die Sequenzer der guten alten Electronica aus Deutschland unter die Melancholie – bis die Perkussion überhandnimmt. Aber gerade in den schwelgerischen Momenten verliert man zu schnell die Konzentration, egal wie gerne man „Turn“ lieben würde.
Man vermisst den alchemistischen Funken, die dunklen Reize, welche I Break Horses sonst scheinbar mühelos aufbringen konnten. „Baby You Have Travelled For Miles Without Love In Your Eyes“ wäre in den Achtzigern wohl besser aufgehoben gewesen, die Dringlichkeit meldet sich nie zu Wort. Das ist schade, denn die Produktion von „Warnings“ ist top, die Stücke weisen alle eine schlummernde Unsicherheit und Gefahr auf, wie ein nächtlicher Streifzug durch unerforschte Strassen.
Tracklist:
1. Turn
2. Silence
3. l a r m
4. I’ll Be The Death of You
5. d e n l i l l a p å s e a v l y c k a
6. The Prophet
7. Neon Lights
8. I Live at Night
9. Baby You Have Travelled For Miles Without Love in Your Eyes
10. Death Engine
11. a b s o l u t a m o l l p u n k t e n
12. Depression Tourist
Bandmitglieder:
Maria Lindén
Fredrik Balck
Gründung:
2008
Text: Michael Bohli