Band: Gamma Kite
Album: Tape Of Convergence
Genre: Bedroom Pop
Label: Lauter Kollektiv / AuGeil Records
VÖ: 20. August 2021
Webseite: Facebook
Viele Stimmen behaupten weiterhin, die Kunstform Album sei tot. Glücklicherweise beweisen uns nicht nur Progressive-Rock-Gruppen und verschrobene Jazz-Frickler stets von Neuem, dass dies nicht stimmt. Auch der junge Musikstudent Louis Keller hat mit „Tape Of Convergence“ eine gemütliche Scheibe vorgelegt, die als Gesamtheit und nicht als willkürliche abgespielte Einzeltracks genossen werden möchte. Anzeichen bietet Gamma Kite bereits mit den Tracktiteln.
Vom „Intro“ über das Innenleben des Künstlers zum „Last Song“, wer hier die Stücke wild durcheinanderwirbelt, der macht einen Fehler. Die gemütliche Stimmung des angenehm verschlafenen Bedroom Pop baut sich langsam auf und offenbart immer wieder frische Details. Im „Outro“ glitzern die Keyboards wie bei „Angel“ von Gavin Friday – der Gesang auf dem Rest des Albums ist gleichermassen verträumt und geflüstert, aber ohne die Ansprüche der Popjahrzehnte Neunziger und Achtziger. Obwohl alles bei Gamma Kite in der Liegeposition zu sein scheint, ist die Verankerung zur heutigen Zeit gegeben. Den Beginn durfte man bei „EP 01“ beobachten, jetzt folgen die Tatsachen.
Indie und Electronica schlängeln sich mit viel Groove durch „Slow Glow“, „Forget Regret“ versprüht etwas Glitzer und Discolichter, „In My Mind“ ist intim und weich. Gamma Kite hantiert mit langsamen Takten und sanften Sounds, alle Stücke auf „Tape Of Convergence“ sind in einer Herkunft zu verorten und nicken uns zufrieden zu. Bei „Last Song“ schält man sich im Zeitlupentempo aus den Decken, schlurft zur Stereoanlage und drückt nach dem instrumentalen Schlusspunkt auf „Repeat“. Chill time.
Tracklist:
1. Intro
2. Reset
3. Slow Glow
4. Forget Regret
5. Adversity
6. Untitled
7. In My Mind
8. Insights
9. Last Song
10. Outro
Bandmitglieder:
Louis Keller
Gründung:
2018
Text: Michael Bohli