Band: Arca
Album: KiCk i
Genre: Electro / Experimental Pop
Label: XL Recordings
VÖ: 26. Juni 2020
Webseite: arca1000000.com
Anders sein, damit anzuecken, warum passiert das heutzutage eigentlich immer? Wir sind alles Menschen, wir haben alle eine komplett eigene Selbstwahrnehmung in Bezug auf Körper und Sexualität. Damit dies endlich alle begreifen, zeigt uns Arca mit ihrem neuen Album „KiCk i“ erneut, dass ungewohnt nicht schlecht ist. Bereits das Cover verlangt, dass wir über unsere mentalen Schatten springen, Darstellung und Körperform mit Distorsion. „Go Ahead, Speak For Yourself“, fordert „Nonbinary“ in den ersten Minuten.
Mit kargen Beats, gesampelten Pistolenschüssen und einem gehetzten Sprechgesang ist die Musik von Arca rastlos, experimentell wirr, niemals aber kein Pop. Das zweite Stück „Time“ beweist dies mit sanften Melodien und einem schwebenden Gefühl. Ergänzt wird die singuläre Perspektive auf „KiCk i“ mit den weiblichen Gästen Björk, Sophie, Rosalía und Shygirl. Stimmen für die heterogene Klangwahrnehmung, mal in verwunschener Umgebung („fterwards“), dann wieder voller Glitches und Stolperfallen in den Rhythmen („La Chíqui“). Bloss kein Stillstand, bloss keine falschen Sicherheiten.
In ihrer Musik verstecken sich nicht nur persönliche Gedanken, sondern globale Perspektiven. Arca aus Venezuela verpackt dies mit Latinoschmiss („Mequetrefe“), gibt sich bei „Calor“ als heilbringende Sängerin und räumt in der urbanen Szene auf („KLK“). Popmusik der heutigen Zeit also, den aktuell geltenden Idealen aber meilenweit voraus. Aus diesem Grund könnte „KiCk i“ überfordern, ist aber vor allem als Album eines: Notwendig.
Tracklist:
1. Nonbinary
2. Time
3. Mequetrefe
4. Riquiqui
5. Calor
6. Afterwards ft. Björk
7. Watch ft. Shygirl
8. KLK ft. Rosalía
9. Rip The Slit
10. La Chíqui ft. SOPHIE
11. Machote
12. No Queda Nada
Bandmitglieder:
Alejandra Ghersi
Gründung:
2011
Text: Michael Bohli