Band: Al Pride
Album: Spruce
Genre: Indie / Pop
Label: Radicalis
VÖ: 3. April 2020
Webseite: alpridemusic.ch
Nach dem Hunger folgte auch der Durst, nach mehr Interaktion und Kultur. Die Virus-Situation verhinderte für Al Pride das „normale“ Tagesgeschäft. Mit „Spruce“ bietet die Indie-Band aus Baden einen trotzigen Konterpunkt, der mit Leerstellen und Lücken aufräumt. Vier neue Lieder unterschiedlicher Stimmungen, eingespielt von einer vergrösserten Gruppe an Musikern. Und vorne weiterhin mit dabei Astrid Füllemann und Nico Schulthess an den Mikrofonen.
Die Wechselwirkung der beiden Stimmen zeigt beim ersten Lied «Hunger» gleich die volle Intensität. Mit herrlich groovendem Bass und einer leicht lasziven Wirkung legen sich Al Pride in einen Sound, der an Warhaus erinnert. Das klingt erwachsener als noch bei „Hallavara„, als EP ist „Spruce“ mit einer Vision ausgestattet – dem vielschichtigen Musizieren mit klarer Aussage. Ob gemütlich und zufrieden, oder versteckt anklagend („Kalif Onya“), diese Popmusik jongliert geschickt mit den Aspekten.
Dazu gesellen sich diverse Instrumente wie Posaune und Trompete für die Nuancen, ein Uptempo-Song („Another Vibe“) und die intime Rückschau am Ende („Sober by Tomorrow“). Al Pride zeigen sich auf vier unterschiedliche Weisen, ohne ihre Identität zu gefährden. „Spruce“ ist eine wunderbar anzuhörende EP mit tollem Songwriting und einer kollektiv überzeugenden Umsetzung. Und wer nach dieser Viertelstunde an Musik weiterhin Durst verspürt, der kann sich zu den Liedern das offizielle Bier gönnen.
Tracklist:
1. Hunger
2. Kalif Onya
3. Another Vibe
4. Sober by Tomorrow
Bandmitglieder:
Luca Barro – Keyboard, Gitarre und Gesang
Astrid Füllemann – Gesang
Nicolas Struchen – Schlagzeug und Perkussion
Severin Graf – Bass
Bendo Fischer – Posaune
Michael Zinniker – Saxophon
Martin Borner – Trompete und Flügelhorn
Nico Schulthess – Gesang und Gitarre
Gründung:
2009
Text: Michael Bohli