Band: Belia Winnewisser
Album: SODA
Genre: Electronica / Pop
Label: Präsens Editionen
VÖ: 2. Juli 2021
Webseite: Facebook
Die Glocken klingen, der Gesang erhebt sich aus dem Lied, „So Real“ bricht urplötzlich die elektronische Strenge auf und lädt zu einem sehnsüchtigen Popmoment ein. Belia Winnewisser ist hierzulande unerreicht darin, grosse Gefühle der zugänglichen Stilrichtung mit kargen Experimenten und harschen Sounds zu kombinieren. Die Musikerin untersucht Möglichkeiten und Formen, bricht die Standards der Clubkultur auf und offenbart neue Einblicke in ein vergangenes Jahr ohne Nächte in dunklen Räumen. „SODA“ ist aus Skizzen aus dem Museum für elektronische Musikinstrumente Fribourg entstanden und wirkt sehr frei.
Diese Empfindung steht im Kontrast zur stark geregelten Arbeit in Belia Winnewissers Alltag, wie ein Flug in die Weite nach den Stunden in der Kammer. „Peaceful Darkness“ lässt die Beats hart knallen, ohne die Empfindungen zu vertreiben, „The Cave with lost Leaves“ führt ätherische Gesänge und Sounds in einen anfänglichen Minimalismus ein. Und den reizenden Stimmen von „The Cry of the Sirens“ werden Drones und Verzerrungen gegenübergestellt – „SODA“ ist stets faszinierend.
Bei dieser Vielfalt und vernetzten Denkweise muss man sich zuerst in die Welt von Belia Winnewissers einfühlen und die stellenweise abrupten Stimmungswechsel nachvollziehen. Sobald dies geschehen ist, offenbart „SODA“ eine grosse Tiefe und jeder einzelne Klang ist ein Zeugnis des künstlerischen Talents der Musikerin. In unserem Magazin durfte man ihr bereits 2019 begegnen, als sie mit „Lower“ den den Sampler „Interactions“ bespielte.
Tracklist:
1. Ancient Monument
2. Solen
3. So Real
4. Peaceful Darkness
5. The Cry of the Sirens
6. BT
7. The Cave with Lost Leaves
8. SODA
9. The Queen
Bandmitglieder:
Belia Winnewisser
Gründung:
2018
Text: Michael Bohli