Band: Voga
Album: Closer
Genre: Electro-Rock / Indie
Label: Eigenveröffentlichung
VÖ: 9. März 2018
Webseite: voga-music.com
Schau genauer hin, das sagt schon das Cover und zoomt auf das langsam schmelzende Eis. Je näher wir der sich anbahnenden Sauerei kommen, desto mehr wird aber klar: Diese Inhaltsstoffe werden uns eher Schmerzen zubereiten als lange andauernde Freude. Und ja, dies trifft leider auch auf „Closer“ zu, dem ersten Album der italienischen Electro-Rocker Voga. Denn hier gibt es nicht nur elektrisch derb verzerrte Riffs und hymnisch angelegte Gesangsspuren, sondern auch viele Plattheiten.
Es kann schon Spass machen, sich zu direktem Electro-Rock durch einen Club zu bewegen, dabei allen Mädels zuzuzwinkern und dann möglichst cool an der Bar einen Drink zu bestellen. Dieses Bild hatten wohl auch die Musiker von Voga vor Augen, als sie sich ihre Lieder ausgedacht haben. Denn inhaltlich gibt es keinen Tiefgang zu vermelden, auch die instrumentale Seite verlässt sich lieber auf eine oft vernommene Kombination aus Beats, Keyboardflächen und immer reinknallendem Sound. Mit Liedern wie „Wasted“ geht dies auf und landet auch gleich im Mainstream, doch Stücke wie „Butterfly“ heben nie ab.
Dass sich Voga hier viel Einfluss aus Gebieten wie modernem R&B, Dance-Pop und Indie geholt haben, ist immer zu spüren. „Closer“ wäre perfekte Musik für eine Award-Zeremonie, in der man sich sowieso nur auf die knappen Kleider der Anwesenden konzentriert. Wirklichen Mehrwert kann das Album nie aufweisen. Eine Platte also, die man betrunken auflegt und abfeiert, aber kurz danach schon nicht mehr weiss, wieso eigentlich.
Tracklist:
1. Secret
2. Wasted Time
3. Cinderella
4. Closer
5. Spin Around
6. The One
7. Amazing
8. Butterfly
9. The Gift
10. So What
11. Surrounded
12. Ride It
Bandmitglieder:
Francesco Roncalli – Gesang
Luca Breviario – Gitarre
Francesco Cavagnacchi – Keyboard
Michele Mora – Bass
Federico Donati – Schlagzeug
Gründung:
2014
Text: Michael Bohli