Bureau B / VÖ: 24. September 2021 / Electronica
ulrich-schnauss.com / Mark Peters
Text: Michael Bohli
Zehn Jahre nach dem Anfang sind wir am Ende der Trilogie, „Destiny Waiving“ schliesst die Kollaborationsreihe zwischen Ulrich Schnauss und Mark Peters ab. „Underrated Silence“ von 2011 war das erste Werk, 2013 folgte „Tomorrow Is Another Day“, danach blieb es längere Zeit still. Erste Grundlagen wurden bereits vor vier Jahren gelegt, jetzt endlich sind die acht Tracks vollendet und der Genuss für alle bereitgestellt. Ein Schwelgen ist es zu jeder Sekunde, wenn man sich von den Synthesizern und Sequenzern einlullen lässt, Positivität und Wohlklang in jedem Takt.
Ulrich Schnauss, der seit einiger Zeit die Synthesizer bei Tangerine Dream bedient (etwa auf „Quantum Key„), legt in den Stücken von „Destiny Waiving“ ein Teppich an Sounds und Klängen hin. Warm und schmeichelhaft sind die tänzelnden Spuren, in bekannten Stimmungen gehalten. Mark Peters, den man als Gründer der Band Engineers kennt, kombiniert diese Grundlagen mit seinen typischen Gitarrenideen und Energieträgern. Schon „The Supposed Middle Class“ wirkt wie eine Fusion der beiden Gruppen, mit erhabener Grundlage.
In den 50 Minuten, welche man mit „Destiny Waiving“ verbringt, wird an der Rezeptur selten herumgeschraubt. Krautige Electronica mit Ambient- und Dreampop-Ideen, etwas kitschig und mit eingängigem Rhythmus („Circular Time“), oder naturalistisch verträumt („Words Can Be Dismissed“). Ulrich Schnauss und Mark Peters verstehen sich an ihren Instrumenten blind und geniessen die hellen Klangfolgen, die regelmässigen Blitzer von Melodien und begeben sich mit „Speak In Capitals“ ins Umfeld von Mike Oldfield. Genüsslich, angenehm.