Band: Tunng
Album: Dead Club
Genre: Indie / Folktronica
Label: Full Time Hobby
VÖ: 6. November 2020
Webseite: tunng.co.uk
Musik über den Tod, unter angenehmer Beschäftigung stellt man sich 2020 eventuell etwas anderes vor. Wer sich deswegen von „Dead Club“ entfernt, der verpasst allerdings wundervolle und erstaunliche lebensfrohe Lieder. Das ganze Konzept in ein Album, in Musik zu verpacken, ohne dass es zu düster oder zu schwierig wird, war die Herausforderung“, sagt Mike Lindsay selbst, Tunng haben dies aber mit Bravour geschafft. Indie und Folktronica, Stimmungen wie am Lagerfeuer, intime Gedanken und niemals die Gefahr auf Depression.
„Death Is The New Sex“ und „SDC“ klingen wie Broken Social Scene, beinhalten aber viel Gewicht. Tunng berichten über persönliche und traditionelle Momente mit dem Lebensende, philosophische und medizinische Gedanken finden dazu. Mit dem eigens für die Platte verfassten Texte von Autor Max Porter wird der emotionale Bogen noch grösser, wundervoll zu erfühlen bei „Fatally Human“. In den Takten erhalten Streicher und Bläser viel Raum, die Band hat sich klar von ihren bisherigen Taten entfernt.
Die Tunng-Atmosphäre ist geblieben, selten waren die Musiker*innen so feinfühlig und empathisch. Geschickt werden Dunkelheit und Zuversicht balanciert, „Dead Club“ bietet offensichtliche Aussagen („The Last Day“) und poetische Zitate („Man“). Schön, wie alles zusammenfindet und zu vielen Entdeckungen einlädt. Die Klänge bleiben immer angenehm, man kann sich ohne Bedenken auf die Lieder einlassen und dem Tod somit den Schrecken nehmen.
Tracklist:
1. Eating the Dead
2. Death is the New Sex
3. SDC
4. Three Birds
5. A Million Colours
6. Carry You
7. The Last Day
8. Tsunami
9. Man
10. Scared To Death
11. Fatally Human
12. Woman
Bandmitglieder:
Ashley Bates
Sam Genders
Becky Jacobs
Mike Lindsay
Martin Smith
Phil Winter
Gründung:
2003
Text: Michael Bohli