Band: Trümmer
Album: Interzone
Genre: Indie / Rock
Label/Vertrieb: Pias
VÖ: 29. April 2016
Webseite: truemmer.tv
Trümmer sind fast ein Phänomen, hielten sich lange unter dem Medienradar und wurden dann als neue Führer der deutschen Gitarrenmusik auserkoren. Ihr Debütalbum feierte grosse Erfolge und die schon fast kaputte Musik führte sie auf viele Bühnen.
Mit „Interzone“ wird nun alles anders und Trümmer wagen sich an die Modeströmungen – nur um am Ende doch wieder alles zusammenbrechen zu lassen. Schönklang und heile Welt liegen dem Denker Paul Pötsch halt nicht, und die Gitarren sehen zerkratzt schliesslich auch besser aus.
Man darf sich aber nicht täuschen lassen, denn Trümmer starten unter Neonlicht und im Gebiet des Schlagerrock, den auch Wanda so gross gemacht haben. Im Gegensatz zu ihren Kollegen aus Österreich ist der Schmuddel auf „Interzone“ aber versteckt. So spielen Trümmer die Melodien sehr eingängig, man singt automatisch bei den Texten mit und befürchtet fast den Absturz in den Radiopop. Explosionen in den allerschönsten Farben, aber danach ist alles dreckig. „Interzone“ driftet selber vom Grauen des Retortenpop weg, lässt Geschrei aufkommen und die Instrumente an der Wand zerschellen.
Mit ihrem zweiten Werk haben Trümmer auf jeden Fall einen überraschenden Ansatz gewählt, den man so nicht erwarten konnte. Sich aber dem sicheren Erfolg hinzugeben wäre zu simpel, lieber lockt man die Leute auf die falsche Fährte. So herrscht auf „Interzone“ eine gesunde Ironie und das Album zeigt zugleich auf, wie verkommen die deutsche Rockmusik zum Teil ist. Ob das Spiel mit diesem Feuer für die Gruppe aber noch einmal aufgehen kann ist fraglich – wir wollen den Krawall.
Tracklist:
1. Wir Explodieren
2. Neoncity
3. Grüße Aus Der Interzone
4. Nitroglyzerin
5. Dandys Im Nebel
6. Wie Betrunkene Astronauten
7. Europa Mega Monster Rave
8. 05:30
9. Gin Tonic & Wodka Soda
10. Das Glitzern Der Nacht
11. Wozu Noch Angst
Bandmitglieder:
Paul Pötsch – Gitarre, Gesang
Tammo Kasper – Bass
Maximilian Fenski – Schlagzeug
Gründung:
2012
Text: Michael Bohli