Band: Suicide Salmon
Album: Loss Of Dignity
Genre: Electro / Pop
Label: Radicalis
VÖ: 12. April 2019
Webseite: suicidesalmon.com
Was ist es bloss mit der elektronischen Popmusik und Delfinen diesen Frühling? Nachdem sich bereits Panda Bear einer dieser Meeressäuger an die Spitze seines Albums „Buoys“ gestellt hatte, zieht der Basler Künstler Suicide Salmon nun nach. Mit der EP „Loss Of Dignity“ lässt sich dieser gestellte Vergleich noch ausweiten – landen der verfremdete Gesang, die gemütlichen Rhythmen und der spielerische Umgang mit Synthesizer und Beats immer wieder in der Umgebung von Noah Lennox. Kein schlechter Startpunkt.
Die Songs auf „Loss Of Dignity“ geben sich nicht komplett der computerbasierten Entwicklung hin, viel lieber setzt Suicide Salmon auf ein Gerüst, das sich mit Schlagzeug und Bass den Indie zum Sockel gemacht hat. Nicht ganz so entrückt wie bei Son Lux, atmosphärisch aber sehr nahe an deren Sounds. „Distraction“ entzieht sich der klaren Struktur, unternimmt Apparat’sche Wanderungen und tanzt am Ende. Dass die Musik immer instrumental funktionieren würde, das ist nach dem Vorgänger „Birth“, welcher ohne Gesang auskam, wie gegeben.
Der menschliche Faktor löst diese Popmusik hingegen von der kühlen Distanz und führt Träumereien und Emotionen in das Herzen der EP. Direkt und zwingend ist der Ausdruck von Suicide Salmon zwar selten, dafür ist er zu entspannt. Trotzdem lässt man sich gerne von seiner Stimme führen und taucht ohne zu Zögern in Lieder wie „Leaving For Good“ ein. Die immer wieder krumm dastehenden Synthesizer zerstören die gedachte Perfektion, der Künstler tarnt sich in rosa – ein Verlust findet nicht statt.
Tracklist:
1. Sad Dolphins
2. Distraction
3. Safe Space
4. Leaving For Good
5. Fear
Bandmitglieder:
Christian Büttiker
Gründung:
2017
Text: Michael Bohli