Band: SPELLLING
Album: The Turning Wheel
Genre: Pop / Indie / Soul
Label: Sacred Bones Records
VÖ: 25. Juni 2021
Webseite: spelllingmusic.com
Wie ein Vogel, wie ein Pfeil sei er, singt SPELLLING bei „Emperor with an Egg“, dahinter musiziert das Orchester, die Zeitachse krümmt sich. Ein Moment auf „The Turning Wheel“, der nicht nur an die Lieder von Kate Bush denken lässt, sondern die Vielseitigkeit des Albums in aufregender Weise offenbart. Chrystia Cabral hat sich weit von den eigentlichen Synthie-Pop-Songs entfernt und legt eine Arbeit vor, die sich nicht ganz fassbar durch die Lüfte bewegt – wie das im Lied erwähnte Tier. Eklektisch werden Elemente und Einflüsse gemischt, gerne mal pompös und trotzdem ohne Selbstzweck.
Die vom Piano getragene Ballade „Little Deer“ zu Beginn der Platte besitzt alle Eigenschaften der zwölf Kompositionen auf „The Turning Wheel“: Elegante Melodienführung, emotional greifbarer Gesang, breit gestreute Instrumentierung. Seit ihrem Debüt „Pantheon Of Me“ begeistert SPELLLING mit der unvergleichlichen Pop-Vision, aus der Zeit gefallen und voller Soul („Turning Wheel“). Beats und synthetische Klangspuren findet man immer seltener, „Boys at School“ erlaubt sich eine mysteriös-düstere Stimmung, „Magic Act“ tut es dem Freund gleich, mit Gitarrenriffs voller Pathos.
Durch die stete Opulenz im Bereich von Harmonie und Ausdruck ist „The Turning Wheel“ eher ein Album für Leute, die auf ihrem Nachttischchen Proust liegen haben, als für abgebrühte Zeitgenoss*innen. In die Hälften „Above“ und „Below“ unterteilt, bringt uns SPELLLING verträumte Songs und solche, in denen sich die Schatten verstecken. Theatralisch und klassisch aufgezogen, ein Poperlebnis, das man heutzutage in solcher Form praktisch nie antrifft.
Tracklist:
1. Little Deer
2. Always
3. Turning Wheel
4. The Future
5. Awaken
6. Emperor with an Egg
7. Boys at School
8. Legacy
9. Queen of Wands
10. Magic Act
11. Revolution
12. Sweet Talk
Bandmitglieder:
Chrystia Cabral
Gründung:
2015
Text: Michael Bohli