Band: Son Lux
Album: Brighter Wounds
Genre: Indie / Future Pop
Label: City Slang
VÖ: 9. Februar 2018
Webseite: sonluxmusic.com
Eine gewisse Schwere lastet auf Ryan Lott, das spürt man nach wenigen Sekunden von „Forty Screams“. Das eröffnende Lied des fünften Albums dieses talentierten Künstlers thront mit wuchtigen Synthieflächen und bedrückender Stimmung über unserer Wahrnehmung. Son Lux widmet sich erneut der Balance von Leben und Tod, den Schwierigkeiten von Verlust und den Problemen mit der Liebe. Erzählt in einem Album voller unvorhersehbarer Lieder und Experimente, ist dieser Pop wahrlich anders.
„Brighter Wounds“ verlangt vom Hörer einiges: Man muss sich für die Musik Zeit nehmen, sollte nicht über die wechselnden Takte stolpern und mit scheinbar leidendem Gesang gut auskommen. Soul wird mit Indie und Electronica zu einer futuristischen Stilrichtung vermengt, Instrumente werden ihres typischen Klangs enteignet und zusammen mit vielen Effekten zu neuen Daseinsformen geführt. Da ist es schon fast verwirrend, wenn man plötzlich wieder analog gespielte Gitarren und Schlagzeug vernimmt. Aber genau diese Wechselwirkung stand schon immer im Zentrum von Son Lux.
Wenn sich die Maschinen in „Surrounded“ erheben, bei „All Directions“ James Blake lockt oder „Dream State“ normale Songstrukturen kapert, dann wachsen Son Lux über Konventionen hinaus und formen ihre völlig eigenen Welten. Und sobald man den Zugang zu diesen Kreationen gefunden hat, wird man gewisse Momente und Melodien noch lange mit sich tragen. So modern und spannend kann Indie sein, ohne immer in die gleich langweiligen Schemen abzudriften. Und wer hätte gedacht, dass drei Männer wie ein grosses Orchester klingen können, nur um dann mit „Aquatic“ gleich wieder die leisen Radiohead zu beschwören?
Tracklist:
1. Forty Screams
2. Dream State
3. Labor
4. The Fool You Need
5. Slowly
6. All Directions
7. Aquatic
8. Surrounded
9. Young
10. Resurrection
Bandmitglieder:
Ryan Lott – Gesang und Instrumente
Rafiq Bhatia – Gitarre
Ian Chang – Schlagzeug
Gründung:
2008
Text: Michael Bohli