Band: Sandro Perri
Album: In Another Life
Genre: Folk / Experimental / Electronica
Label: Constellation
VÖ: 14. September 2018
Webseite: sandroperri.com
Damals durfte ich Sandro Perri nicht nur mit seinem bisher letzten Album „Impossible Spaces“ kennenlernen, sondern auch gleich live im Dachstock Bern am Constellation-Label-Festival erleben. Der Künstler aus Kanada begeisterte mich schnell mit seiner luftigen und losgelösten Weise, Rock, Folk und Pop zusammenzufügen. Nach sieben Jahren gibt es nun endlich ein neues Werk und mit „In Another Life“ eine komplette Kehrtwende in Songwriting und Präsentation. Geblieben ist der Anspruch der zeitgenössischen Kunst, alles andere wurde entschlackt, reduziert und auf seine Essenz beschränkt.
Mit „In Another Life“ zelebriert Sandro Perri nämlich während 24 Minuten das Experiment der unendlichen Musik: Ein Lied, welches sich um die eigene Achse dreht und auf simplen Ideen aufgebaut eine faszinierende Mischung aus unmerklichen Steigerungen und ewigen Repetitionen entwachsen lässt. Synthie, Klavier, Gitarre und Gesang – mehr braucht es nicht, um einen Gegenpol zur Kurzlebigkeit und der Konsumgeilheit zu schaffen. Träumerisch, faszinierend und feinfühlig, all diese Eigenschaften machen den Song zu einem Wunderwerk.
Auch das dreiteilige „Everybody’s Talking“ verfolgt diese Ziele, überlässt den Platz am Mikrofon aber den Gästen. André Ethier und Dan Bejar übernehmen nach dem Einstieg mit Sandro Perri und formen somit die Simplizität des zweiten Songs zu einem Erweiterungsstück der vorangegangenen Schmälerung. Wobei die Musik selber auch hier vor allem durch die Leerstellen und sanften Melodien besticht, aber nie zu verkopft wirkt. Viel eher ist dieses neue Album eine wahre, kompositorische Meisterleistung und die vielfach vermisste Entschleunigung des Alltags.
Das Interview zum aktuellen Album ist hier zu finden.
Tracklist:
1. In Another Life
2. Everybody’s Paris Pt I
3. Everybody’s Paris Pt II (feat. André Ethier)
4. Everybody’s Paris Pt III (feat. Dan Bejar)
Bandmitglieder:
Sandro Perri
Gründung:
1999
Text: Michael Bohli