Band: Rue des Cascades
Album: The Black Sleep
Genre: Post-Rock / Noise
Label: Cruel Bones
VÖ: 6. Juni 2021
Webseite: Facebook
Wenn man sich die bisherige Berichterstattung zu Rue des Cascades bei ARTNOIR durchliest, weiss man, wie schwierig die Gruppe aus Winterthur in Genres zu stecken ist. Theoretisch eine lärmende Post-Rock-Formation, wird das Erlebte live mal zu Hardcore oder Doom-Drones. Mit dem zweiten Album „The Black Sleep“ kommen diese Eindrücke zusammen, eine Platte über Trauma, Geister und Sorgen, mit leidenden Klängen und emotionalen Ausbrüchen. Drei Songs als Klage dargeboten, nahe bei Gruppen wie den Swans.
„The Black Sleep“ bietet etwas mehr als vierzig Minuten Musik, dreigeteilt und in fliessender Form gespielt. Die Kompositionen wandeln sich organisch und unterliegen keinen engen Grenzen. Versuche und Auslotungen gehören zu Rue des Cascades seit der Gründung 2010, die Formation aus Winterthur hat nach diversen Wechseln als Trio wieder eine feste Form gefunden. Beeinflusst von der losen Weise, Musik live zu spielen, ändern sich die Gitarrenklänge, Strukturen und Takte auf der Platte. Roh in der Wirkung startet „From Theology to Technology“ und bricht immer emotionaler aus.
Es wird bei Rue des Cascades gelitten und geschrien, es werden Fragen aufgeworfen und die karg-experimentellen Rocksounds dienen dazu, die Welt neu zu verorten. Auch wenn bei „A Manic Vision of Nature“ teilwiese das Volumen etwas fehlt, sind die Wechsel in Lautstärke und Ausdruck beeindruckend. Lärm kapert die Platte, auch „Satellites Form Zodiac Signs“ versinkt immer wieder in Drones und Rückkopplungen. Das lässt die Musik ehrlich und mitreissend wirken, sowie stellenweise angsteinflössend.
Tracklist:
1. From Theology to Technology
2. A Manic Vision of Nature
3. Satellites Form Zodiac Signs
Bandmitglieder:
Matthias Menzi – Gitarre und Gesang
Julius Schmidt – Bass und Gesang
David Müller – Schlagzeug
Gründung:
2010
Text: Michael Bohli