Band: Richard Barbieri
Album: Planets + Persona
Genre: Experimental / Art Rock
Label/Vertrieb: Kscope
VÖ: 3. März 2017
Webseite: Richard Barbieri auf FB
Der Herr an den Tasten wurde zwar durch seine wichtige Mitarbeit bei Japan und Porcupine Tree weltberühmt, sein wahres Talent wurde aber immer durch Zeremonienmeister wie Brian Eno oder Steven Wilson überstrahlt. Umso besser, dass man nun endlich wieder ein Soloalbum von Richard Barbieri geniessen darf – und Zurücklehnen empfiehlt sich hier. Denn mit „Planets + Persona“ zeigt sich der Musiker von einer ruhigen und experimentellen Seite, ohne den Art-Rock oder gar den Jazz zu vergessen.
Richard Barbieri schafft es immer wieder, seine zarten und sich langsam entfaltenden Stücke so zu gestalten, dass die Musik wie ewig und vorhanden wirkt. Als ob man sie bloss entdeckt und nicht extra komponiert und aufgenommen hätte; ein Vermächtnis vergangener Zivilisationen und Kulturen. So sind auch Stücke wie „Solar Sea“ oder „Night Of The Hunter“ filigrane Kristallgewächse, welche mit Leerstellen wie auch wundersamen Synthieflächen gleichwohl begeistern. Barbieri spielt frech mit Klängen, Rhythmen und Effekten – seine Instrumente werden mit neu gezeichneten Schaltplänen verändert.
Ob man „Planets + Persona“ nun eher im Ambient-Jazz oder im meditativen Kunst-Rock verordnen will, die Lieder scheinen sich jedem Gefäss anzupassen und doch komplett anders zu sein. Die instrumentalen Stücke werden somit zu Entdeckungsreisen und bringen einem auch Trompete, Vibrafon oder die Fender Rhodes näher, ohne aufdringlich zu wirken. Vielmehr darf man hier in klare Seen eintauchen und scheinbar selber die Musik umformen und vollenden. Ein wirklich spannendes und vielseitiges Werk hat uns Richard Barbieri hier geschenkt.
Tracklist:
1. Solar Sea
2. New Found Land
3. Night Of The Hunter
4. Interstellar Medium
5. Unholy
6. Shafts Of Light
7. Solar Storm
Bandmitglieder:
Richard Barbieri – Synthesizer, Keyboards und Sound Designer
Christian Saggese – Gitarre
Axel Croné / Percy Jones – Bass
Kjell Severinsson – Schlagzeug
Lisen Rylander Löve – Gesang und Saxophon
Gründung:
1974
Text: Michael Bohli