Band: Panda Bear
Album: Buoys
Genre: Electro / Pop
Label: Domino
VÖ: 8. Februar 2019
Webseite: pandabearofficial.com
„Butcher Baker Candlestick Maker“ war 2015 der Moment, bei dem es für mich „Klick“ gemacht hatte. Plötzlich fügten sich die einzelnen Spuren und Ideen zum grossen Ganzen zusammen, die Musik von Panda Bear wirkte so gross, wie sie angedacht wurde. Nun mehr als drei Jahre später, ein neues Lebenszeichen, ein neues Album des Klangtüftlers von Animal Collective. „Buoys“ heisst die Scheibe und distanziert sich mit dem Namen vom düster anmutenden Vorgänger „Panda Bear Meets The Grim Reaper“ – auch klanglich wirkt vieles hell und bunt. Sanfte Beats unter luftigen Keyboardmelodien, die zerbrechliche Stimme inmitten der Experimente.
Noah Lennox war noch nie der Typ, der sich mit einfachen Strukturen und typischen Klangfolgen zufrieden gab. Unter dem Pseudonym Panda Bear sorgt er darum bereits seit sechs Studioalben dafür, dass sich verschrobene Akustikgitarren unter elektronische Verrücktheiten schleichen, abgeklemmte Beats neues Glück in modernsten Produktionsweisen finden – und alles irgendwie leicht krumm und merkwürdig in Erscheinung tritt. „Buoys“ sorgt mit dieser Formel während neun Liedern dafür, dass man den Pop mit neuen Augen sieht, aber zugleich nicht mehr versteht.
Im Gegensatz zur Erleuchtung, welche sich beim letzten Aufeinandertreffen einstellte, will der digitale Funken dieses Mal nicht rüberspringen. Ja, „Master“ ist genauso schräg wie liebenswürdig als Gruss und Lagerfeuersong, „Crescendo“ lässt das Wasser in Kabeln und Schaltkästen eindringen. Aber immerzu scheint die Musik von Panda Bear zu gemächlich voranzuschreiten, verliert sich zwischen der cleveren Behandlung der Ideen und der zu kopflastigen Herangehensweise. So bleibt Lennox zwar einer der eigenständigsten Denker in der elektronischen Popmusik, verfehlt jedoch mit der Platte das Herz in einem zu grossen Abstand.
Tracklist:
1. Dolphin
2. Cranked
3. Token
4. I Know I Don’t Know
5. Master
6. Buoys
7. Inner Monologue
8. Crescendo
9. Home Free
Bandmitglieder:
Noah Lennox
Gründung:
1998
Text: Michael Bohli