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Paléo Festival Nyon 2019 – Popglamour am Mittwoch

27/07/19 von Michael Bohli

24. Juli 2019
L’Asse – Nyon
PALÉO FESTIVAL | paleo.ch

Die bereits 44. Ausgabe des Paléo Festival durfte man in diesem Jahr in Nyon erleben, eine starke Leistung für das eindrücklichste und grösste Festival in der Schweiz. Wenige Kilometer neben dem Genfersee gelegen, beweist der Anlass Jahr für Jahr, dass Grossveranstaltungen auch hierzulande mit viel Entspannung und positiver Stimmung passieren können. Da wünschte man sich doch gleich wieder, jedes Jahr für alle sechs Tage dabei zu sein.

Stimmung

Conny: Wie ich es mir vom Paléo Festival gewohnt bin, war die Stimmung in Nyon auch dieses Jahr wieder hervorragend. Tatsächlich habe ich zum ersten Mal in meinem Leben das Wettrennen um die Plätze in der vordersten Reihe gleich nach Geländeöffnung miterlebt – und das bei brütender Hitze! Diese konnte den Fans allerdings nichts anhaben, an diesem Mittwoch wurde in friedlicher Stimmung gefeiert, getanzt und genossen. Dass hier an ausverkauften Tagen 35’000 Besucher anwesend sind, kann man sich kaum vorstellen. Das Gelände ist riesig, hat viel zu bieten und die Leute verteilen sich wie von selbst in die verschiedenen Bereiche. So angenehm ist wohl kein anderes Festival.

Michael: Der Mittwoch war in der Hand der Popmusik, was in Nyon aber niemals heisst, dass der Radiohörer zu seinem zehnten Bier auf dem Tisch tanzt. Nein, an diesem Festival wurde auch 2019 die Atmosphäre grossgeschrieben. Da traf man sich im Schatten für einen kleinen Schwatz, da besuchte man die Gaukler in La Ruche. Und wenn sich die brennende Sonne dann endlich senkte (oder hinter ein paar Wolken versteckte), dann begannen die Feuer zu brennen und unser Dasein wurde in bester Weise zelebriert. Ob des Französischen mächtig oder nicht, auch am Mittwoch waren alle Besucher eine grosse Kommune.

Konzerte

Conny: Der Mittwoch bot ein bunt gemischtes Programm aus Pop, Electro und World. Neben Popdiva Lana del Rey (dazu weiter unten) durfte man auch den französischen Megastar M mit seinen abgefahrenen Kostümen bejubeln oder fasziniert zuschauen, wie der Australier Xavier Rudd sein Didgeridoo spielte, während er sich mal eben noch ans Schlagzeug setzte. Auf der „Village du monde“-Bühne gastierten derweil Bands aus der Region Québec, wie beispielsweise der durchgeknallte 80er-Jahre-Glam-Rocker Hubert Lenoir – und auch neben den Bühnen traf man immer wieder mal auf kurze Showcases wie jenes von Cyril Cyril vor dem Utopia 2050. Psychedelisch-exotische Rhythmen gab es von The Mauskovic Dance Band. Und um bei der Exotik zu bleiben: Wem düsterer Depro-Pop nichts sagte, dem wurde von Pongo mit ihrem energiegeladenen Kuduro zu später Stunde nochmals so richtig eingeheizt.

Michael: Der saloppe Spruch, am Paléo einen musikalisch grossartigen Abend verbringen zu können, ohne die Acts zu kennen, der bewahrheitete sich an diesem Tag erneut. Klar, gewisse Namen im Programm hat man überall angetroffen, aber wer hat in der Deutschschweiz schon zu Tamino getanzt, mit seiner Musik zwischen The XX, Warhaus und Thom Yorke? Oder liess sich von Hubert Lenoir aus Québec vorführen, wie fantastisch Glam-Pop heute noch klingt und ausschaut? Inklusive Iggy-Pop-Bewegungen, Saxophon und unendlicher Energie.

The Mauskovic Dance Band entführten in Le Detour in eine andere und sehr rhythmische Galaxie, Polo & Pan formierten aus lauten Bässen, grafischen Mitteln und Synthesizer eine Tanzeinladung. Dazu das merkwürdige World-Gehabe des Duos Cyril Cyril, ob nun spontan auf dem Gelände oder später im Club Tent – minimalistisch und effektiv. Den Schweiss fand man sowieso, ob nun durch Auftritte oder die australische Liebe von Xavier Rudd. Der zeigte mit grosser Ausstrahlung, dass die Weltenheilung doch in der Musik zu finden sein könnte. Und dann das mechanische Theater von Stadion-Rocker M, mit Teufelshörnern, fliegenden Bässen und tanzenden Besuchern auf der Bühne – ein Stern aus Frankreich, jetzt bei uns. Anders, frisch, nicht alltäglich.

Hauptact

Conny: Und da kam sie endlich, Punkt Mitternacht: Lana del Rey. Die Pop-Diva mit Hang zum Düsteren erschien im geblümten Retro-Kleid auf einer perfekt inszenierten Bühne mit West-Coast-Flair – Palmen, Liegestühle und Schaukeln, ein Flügel, dazu zwei Background-Sängerinnen in knappem Négligé und stimmige Videoaufnahmen im Hintergrund. Der visuelle Auftritt hat bei mir denn auch den nachhaltigeren Eindruck hinterlassen als der akustische: Lana del Rey ist keine gute Livesängerin. Ihre Stimme war sehr leise, oft sang sie zu ihren eigenen Vocal-Samples, woraus aufgrund der schwierigen Abmischung eine unschöne Kakophonie entstand. Im Allgemeinen sprühte sie auch nicht gerade vor Energie, gab sich aber sehr herzlich gegenüber dem Publikum. Trotzdem irritierte es mich persönlich, dass sie nach wenigen Songs die Bühne verliess, um in der ersten Reihe Autogramme zu geben und Selfies zu schiessen – und dann nach einer knappen Stunde ihr Konzert schon beendete. Als Hauptact. Aber vielleicht bin ich da nur zu wenig popkonzerterfahren?

Michael: „Ultraviolence“ liebe ich noch heute, wie auch diese unnahbare Art von Lana Del Rey – aber den Fortschritt ihrer Karriere habe ich schnell aus den Augen verloren. Die Sängerin aus Amerika nun also in Nyon erlebt zu haben, das war interessant. Ja, sie kam zu spät, verbrachte Minuten bei den Fans und ging dann nach einer knappen Stunde wieder. Aber viel wichtiger war doch, wie effektiv und emotional gewisse Songs trotzdem waren. Wie undurchschaubar die Dame am Mikrofon war, mit ihrem süssen Lachen und den selbstzerstörerischen Neigungen. Kurz auf der Schaukel, mit wehendem Kleid, dann wieder am Boden zwischen ihren Tänzerinnen – und leider zu oft von den Samples überlagert. „Summertime Sadness“, „Born To Die“, „Pretty When You Cry“ – Realität und Fiktion mischten sich hier, wenn auch etwas verloren auf dieser riesigen Bühne. Wer diese Person genau war, das lässt sich weiterhin nicht sagen – und das störte in keiner Weise. Die Seele in dunklem Samt, leider zu oft von der Technik bezwungen.

Standangebot

Conny: Street Food Festivals, ihr könnt einpacken, und zwar alle zusammen. Nur schon für das kulinarische Angebot allein lohnt sich ein Besuch des Paléo Festivals! Das gleicht nämlich einer Weltreise auf kleinstem Raum: Von Südamerika über die Alpen in den Orient und den Fernost, danach wieder in den Norden zur Gastregion Québec – hier könnte man wochenlang verweilen, Liebhaber der kulinarischen Abwechslung kommen voll auf ihre Kosten. Was für mich das Paléo aber zum sympathischsten Festival der Schweiz macht: Trotz dem grossen Angebot darf alles mit ins Gelände, es gibt viele Wasserstellen zum Auffüllen und diese sind auch noch richtig schön kühl. Unschlagbar.

Michael: Eine Woche an diesem Festival zu verbringen, schon alleine wegen der Ernährung: Unzählige Stände voller Essen, Leckereien und Köstlichkeiten – ob nun aus Sri Lanka oder dann doch lieber ein Brot voller Racelettekäse, was du dir vorstellen konntest, das gab es auch. Da konnte man nur auf einen grossen Magen hoffen und viel Lust. Wobei auch das „Village Du Monde“ dieses Jahr mit diversen Spezialitäten aus Kanada und einer hübschen Bierbar die Neugierde befriedigen konnte. Und für Plüschtiere, Nerd-Artikel und hübsche Glitzerbemalungen wurde auch gesorgt. Es ist halt wirklich so: Egal wie kühn deine Festivalträume aussehen, das Paléo befriedigt und überflügelt diese locker.

Bands: Lana del Rey / M / Polo & Pan / Xavier Rudd / Tamino / Hubert Lenoir / Cyril Cyril / Pongo / The Mauskovic Dance Band

Text: Cornelia Hüsser und Michael Bohli

Eingeordnet unter Konzertberichte, News-Stream Schlagworte: Cornelia Hüsser, Electro, Festival, Michael Bohli, Nyon, Paléo, Pop
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