Band: Optic Sink
Album: Optic Sink
Genre: No-Wave / Minimal Electro
Label: Goner Records
VÖ: 2. Oktober 2020
Webseite: Optic Sink bei FB
Der Musik auf „Optic Sink“ wurde fast alles entnommen – ein voller Körper, eine zeitliche Einordnung, eine sichere Grundlage. Natalie Hoffmann hat sich in die minimalistische Electronica gestürzt und zusammen mit Perkussionist Ben Bauermeister ein Album aufgenommen, das sich karg und kühlt gibt. Als Optic Sink könnte die Künstlerin mitunter zu einem Grund für eine kommende Eiszeit werden. Bis die Schaltkreise einfrieren wird aber missmutig weitergemacht.
Nicht einmal das Wunschdenken in „Soft Quiet Life“ scheint optimistisch und kraftvoll, Optic Sink zeigen sich inmitten der düsteren Zelebration des Nihilismus und gewinnen damit im Bereich der Atmosphäre. No Wave, rudimentärer Synthie Pop, Anflüge von Post-Punk – der Untergrund ist stark in diesen Takten. Rhythmen, Melodien und Sequenzen werden vielfach repetiert, die Wirkung gleicht sich den Traditionen der alten Garde an. Und weil die Musik grösstenteils hoffnungslos klingt, sind es die Texte gleichermassen. „Exhibitionist“ beweist dies.
Entstanden in einer schwierigen Zeit, nehmen die Songs Probleme und Sorgen auf und münzen diese um. „Girls in Grey“ sucht Gemeinschaft, „Dumb Luck“ lässt den Synthesizer über alle weiteren Klangschichten herrschen. So merkt man, dass hinter der eher frostigen Oberfläche sehr wohl ein Herz pocht und Optic Sink nicht komplett in den Abgründen verschwunden ist. Plötzlich wirken gar die Melodien von „Set Roulette“ wie aufleuchtende Lichter in der Nacht.
Tracklist:
1. Drone
2. Personified
3. Soft Quiet Life
4. Dumb Luck
5. Exhibitionist
6. Vanishing Point
7. Girls In Grey
8. Set Roulette
Bandmitglieder:
Natalie Hoffmann
Ben Bauermeister
Gründung:
2019
Text: Michael Bohli