Band: Nonpareils
Album: Scented Pictures
Genre: Electronica / Experimental
Label: Mute
VÖ: 6. April 2018
Webseite: mute.com
 |
 |
Alles an „Scented Pictures“ wirkt krumm, aufreibend und verstörend – wenn auch teilweise nur leicht. Aber Nonpareils will es uns mit seinem Debütalbum nicht einfach machen, warum auch? Schliesslich war er vor seinem Ausstieg bei Liars auch damals dafür verantwortlich, dass die Songs, welche er zusammen mit Angus Andrew schrieb, immer leicht dreckig und doch verträumt daherkamen. Das merkt man besonders jetzt, nachdem „TFCF“ ohne die Hilfe von Aaron Hemphill entstanden ist und sein neues Alter Ego für merkwürdige Experimente in der Electronica und dem Pop sorgt.
„Invisible Jets“ versenkt darum seine Harmonien und den Gesang gleich in rauschenden Frequenzen und merkwürdigen Modulationen, „Makes Me Miss The Misery Girls“ vergreift sich lieber an Glitzersynthies, anstatt die scheppernde Gitarre in den Vordergrund zu lassen. Allgemein herrscht bei Nonpareils das Diktat der Technik, Instrumente sind selten klar im Sound zu vernehmen. Alles wird verändert und verdreht, bis man in einer neuen und leicht ungewohnten Umgebung steht. Doch genau diese Lust am Fremden macht aus „Scented Pictures“ ein geglücktes Album.
Ein bisschen Freude an der Bastelei an Elektrokästen und Platinen sollte man schon mitbringen, denn wie auch durch Thom Yorke bei seinem zweiten Soloalbum werden hier die Strukturen der Popmusik zerlegt und von Nonpareils schief zusammengeklebt. Das verleiht Liedern wie „Press Play“ eine ätherische Aura und verhindert auch immer wieder den kompletten Durchblick. Schade nur, erreicht der Künstler mit diesem tollen Rezept nie ganz den Höhepunkt. Vielleicht ja beim nächsten Mal.
Tracklist:
1. I Can’t Feel The Freeze Or Fade (Intro)
2. The Timeless Now
3. Cherry Cola
4. Ditchglass, They Think
5. Invisible Jets
6. Makes Me Miss The Misery Girls
7. Scented Pictures
8. Press Play
9. The Fever That Goes Up And Down
10. Fast Hat, Main Hat
11. Most Boys
Bandmitglieder:
Aaron Hemphill
Gründung:
2017
Text: Michael Bohli
