City Slang / VÖ: 26. März 2021 / Pop, Electro
nogaerez.com
Text: Michael Bohli
Teilweise fühlt sich der Genuss dieses Albums wie eine Heimkehr an. Seit dem Debüt „Off The Radar“ sind zwar mehr als drei Jahre vergangen, mit diversen Singles voller Hitpotential hat uns Noga Erez in den letzten Monaten aber immer wieder aufs Neue beglückt. Jetzt endlich ist „KIDS“ da, die zweite Studioscheibe voller tanzbarer Popmomente, Rap-Einlagen und warmem Flair. Niemals vergisst die israelische Künstlerin dabei den sozialkritischen Aspekt.
Egal ob in ihren Songs oder bei Konzerten, Noga Erez weiss sich immer zu positionieren und kämpft mit ihren Worten und Melodien für eine offenere, inklusive Welt. Bei den Klangfolgen wurde sie auf „KIDS“ erneut von ihrem Partner Ori Rousso unterstützt, eine Zusammenarbeit die wahrlich fruchtet. Mit bereits bekannten Tracks wie „VIEWS“ (Killerhit!), „End Of The Road“ und „No News On TV“ legten sie die mitreissenden Grundsteine, zwischen deren Spalten kein anderer Song verschwindet. „Fire Kites“ etwa verbindet denn Alltag mit politischen Gedanken, ein Pfeiler für die Sichtweise von Erez, welche immer versucht, das herrschende Chaos zu vermindern.
Mit typischen Beats, welche wie von Bläser erobert klingen, mit Wortkaskaden und einem grossartigen Gefühl für Takt und Rhythmus ist „KIDS“ ein elektronisches Popalbum geworden, dass die Versprechen des Debüts und von „Radar Reworked“ mehr als einlöst. Mal in der Region von Billie Eilish („You So Done“), dann tief im Hip-Hop („Bark Loud“) oder gleich so federleicht wie die Gorillaz („Story“) – Noga Erez legt ein bunter Strauss Ideen vor, die für jeden Tageszeitpunkt eine Überraschung beinhalten. Tanzen trotz Isolation? Jederzeit!