Band: Nava
Album: Sarabe
Genre: Pop / Electro
Label: Nettwerk
VÖ: 12. Juni 2020
Webseite: Nava bei FB
Der Iran und Italien treffen bei Nava aufeinander. Sängerin und Namensgeberin Nava Golchini hat zusammen mit dem Produzenten Francesco Fugazza und den Schlagzeugern Elia Pastori und Marco Fugazza die Formation gegründet, um der Popmusik eine neue Note zu verleihen. Die vier Lieder auf der EP „Sarabe“ zeigen vor allem, wie unterschiedlich vorgegangen wird – ohne die gewohnten Umgebungen zu stark zu verlassen. Das wirkt leicht düster, aber auch immer wieder bekannt.
„Hold“ startet die EP mit einem Lied, das bei Lily Allen mit mehr Zucker ausgestartet sofort als Hit-Single verkauft worden wäre. Nava tappen glücklicherweise nicht in diese Falle, sondern lassen die Beats und kargen Melodien in der Leere stehen. Ein Hauch persischer Tradition weht herbei, darf aber erst beim Titelsong „Sarabe“ so richtig ausbrechen. Und markiert gleich das Highlight dieser Veröffentlichung, mit kantigen Takten und toll verfremdeten Stimmen. Starke Perkussion und attraktive Harmonien, mitreissend.
Beim abschliessenden „Skin“ wird die Dunkelheit allgegenwärtig, elektronisches Fiepen, Trip-Hop-Umgebung, die Stimme als Fokus. So gefällt mir die Musik von Nava sehr gut, wenn sie die experimentellen Elemente stärker zulassen, wenn sich die Tugenden des Mainstreams hintenanstellen müssen. Bei „You“ ist dies noch zu zaghaft, erinnert dafür an Noga Erez. Für die aktuelle Popszene ist „Sarabe“ aber ein toller Farbtupfer.
Tracklist:
1. Hold
2. You
3. Sarabe
4. Skin
Bandmitglieder:
Nava Golchini
Francesco Fugazza
Elia Pastori
Marco Fugazza
Gründung:
2016
Text: Michael Bohli