Saddest Factory Records / VÖ: 24. Juni 2022 / Pop, Indie
whereismuna.com
Text: Michael Bohli
Dass gleich zu Beginn Phoebe Bridgers bei «Silk Chiffon» mitmusiziert, macht das Trio aus Katie Gavin, Naomi McPherson und Josette Maskin bestimmt für viele zu einer relevanten Band. Richtig so, bieten MUNA mit ihrem neuen Werk nicht nur eine selbstbetitelte Platte, sondern einen bunten Strauss an Einflüssen, Stilrichtungen und Emotionen. Alternative Pop und Indie sind die kleinsten gemeinsamen Nenner, während den elf Songs darf man durch viele Gebiete streifen. Hier macht das Leben wieder Spass, ohne die dunklen Momente leugnen zu müssen.
Wunderbar tanzen lässt es sich zu dem grossartigen Text und den Synthie-Spuren von «What I Want», da findet die Disco auf das dritte Album von MUNA und leuchtet in der Nacht. Intimer und introvertierter die Ballade «Handle Me», mit viel Sehnsucht und hallenden Gitarren. Oder wieso auch nicht gleich eine eingängige Nummer, die von Taylor Swift stammen könnte? «Anything But Me» hat Druck und Kraft, wie alle Stücke von dieser Gruppe.
Das Jahrzehnt spielt für MUNA ebenfalls keine Rolle, mal befindet sich die Band in den Achtzigerjahren («Solid»), dann wieder werden heutige Möglichkeiten angewandt, um vergangene Stimmungen zu erzeugen («Home By Now»). Es ist ein Leichtes auf dieser Veröffentlichung jeden Tag neue Lieblingslieder zu entdecken, «MUNA» ist eine fulminante Rückkehr voller Facetten und Talent. Los Angeles wird automatisch zum Ort der Möglichkeiten und Hoffnungen.