Radicalis / VÖ: 22. Februar 2019 / Indie, Pop
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Text: Michael Bohli
Leicht schimmert es, wie das Mondlicht, welches die Welt zwar in einen Schein taucht, aber niemals die Kraft der Sonne hat. So fühlt sich der erste Kontakt mit der EP „Turbulent Times“ an, etwas zu unkonkret, etwas zu viel Zurückhaltung. Moonpools sind keine Band, welche plakativ allen gleich ihre Talente aufzwingen müssen. Dieser Indie-Pop steht leicht abseits, schaut den Grossmäulern zu und macht sich innerlich Gedanken. Was die Intensität der Texte noch verstärkt.
Denn der grösste Vorteil von Moonpools ist klar das Talent der Frontfrau Marcie Nyffeler. Die Künstlerin gründete 2015 nach dem Ende von The On No’s mit Francesco Vona die neue Band, um mit jedem Jahr nicht nur die Vision, sondern auch die Anzahl der Mitglieder zu vergrössern. Lockere Gitarrenmomente treffen so nun auf Keyboardflächen, Bass und Schlagzeug verleihen „Turbulent Times“ das nötige Gerüst. Und darüber die Worte von Marcie, erzählerisch und realistisch werden Lebenskrisen und Sorgen angegangen, Meinungen direkt ausgesprochen und die Unschuld der Musik mit einem Gegenpol versehen.
Je länger man sich mit dem Sound von Moonpools beschäftigt, desto egaler sind die leisen Töne. Denn zu gerne lauscht man den Geschichten und lässt sich vom weichen Licht bezirzen. Dass dieser Pop mit den Elementen des Jazz und Dreampop spielt, das macht alles noch interessanter. Aber klar, Geduld wird vorausgesetzt, genaues hinhören ebenso. Und wer sich von der ersten Sekunde an laut und erklärend beschallen will, der wird hier nicht glücklich werden.