Band: Molina
Album: Vanilla Shell
Genre: Synthie Pop / Indie
Label: Tambourhinoceros
VÖ: 24. Januar 2020
Webseite: corpusmolina.com
Ein Mangel an Vielseitigkeit kann man Molina trotz der Genrewahl nicht vorwerfen. Zwischen Synthie Pop und Indie landet sie ihre neue EP „Vanilla Shell“ und weiss dem leicht ausgelutschten Stil viele spannende Facetten abzugewinnen. Sei es der mehrsprachige Gesang oder die Wave- und Shoegaze-Einschübe, sechs Mal wird man mit dieser Veröffentlichung angenehm überrascht, ohne die Extreme ausloten zu müssen. Da akzeptiert man sogar die gar klischeehaften Bässe von „Hey Kids“.
Das Tolle: Molina gewinnt solchen Momenten einen betörenden Reiz ab, der erwähnte Track wird schnell zum Hit, zum Liebling. Wie auch „Mike“, das nicht mehr tiefer in den Achtzigern stecken könnte, mit französischem Flair und federleichten Synthesizern. „Vanilla Shell“ ist als EP gleichermassen Nostalgie wie kreative Freiheit, was sich in den Texten spiegelt. Denn komplett möchte die junge Musikerin aus Kopenhagen ihre Lieder nicht von der Person getrennt sehen, wenn auch vieles an den Liedern universell wirkt.
Schnell ist die EP vorüber, man ist am Ende von „Venus“ schon fast erstaunt, wie kurzweilig die Musik von Molina ist. Das liegt nicht nur an der geschickten Melodienführung und den tollen Einfällen, sondern an der angenehmen Stimme der Musikerin. Mit ihrem Gesang leitet sie die weiteren Ebenen, wirkt raumgreifend und schillernd. Gerne steigt man gemeinsam in den Pophimmel, die Arme weit von sich gestreckt.
Tracklist:
1. Vanilla Shell
2. Mike
3. Parásito
4. Hey Kids (feat. Late Verlane)
5. Fastfood Widow
6. Venus
Bandmitglieder:
Rebecca Molina
Gründung:
2012
Text: Michael Bohli