Band: Martina Bertoni
Album: All the Ghosts are Gone
Genre: Ambient / Neo-Klassik
Label: Falk
VÖ: 8. Januar 2020
Webseite: martinabertoni.com
Wer letztes Jahr den Sprung mit „Diver“ von Tobias Preisig gewagt hat, der ist nun bestimmt bereit, „All The Ghosts Are Gone“ auf Augenhöhe zu begegnen. Die Cellistin und Musikerin Martina Bertoni hat mit ihrem Debütalbum eine Erzählung komponiert, die nicht nur Ambient und Neo-Klassik auf dynamische Weise zusammenbringt, sondern mit empathischer Wirkung neue Landstriche aus dem Boden erheben lässt. Lücken und schroffe Kanten weisen diese auf, eine nötige Menge an Chaos – und betören trotzdem.
Jedes der acht Lieder auf „All The Ghosts Are Gone“ trägt eine andere Geschichte in sich, wirkt warm und freundlich, oder unnahbar und fremdartig. Trotzdem ergeben die Tracks zusammen eine gemeinsame Geschichte, tragen sich gegenseitig und bilden das Kaleidoskop der experimentellen Musik. „Blu“ leistet sich hallende Beats, „Notes at the End of the World“ ist der Epilog mit Stimmen und feinästiger Rhythmik. Martina Bertoni setzt für die unterschiedlichen Momente ihr Cello auf vielfältige Weise ein, verzerrt die Klänge, spielt nonkonform.
Im Verlauf des Albums werden mit wunderbaren Flächen und intimen Überlegungen Wunden geschlossen, die Erschöpfung vermindert. Das ist auf der einen Seite eine persönliche Therapie für Martina Bertoni, zugleich ein kollektives Heilen, wie beim atmosphärischen „Impossible Routines“. Manchmal muss man dazu in die Schatten steigen („Invisible Cracks“), vor allem aber fühlt man sich am Ende geläutert und entspannt. Die Geister sind nun weg, die kommende Tage voller Zuversicht.
Tracklist:
1. Transparent: Closeness
2. Stuck out of Lifetime
3. Impossible routines
4. Nothing has ever happened
5. Blu
6. Principles and petals
7. Invisible cracks
8. Notes at the end of the world
Bandmitglieder:
Martina Bertoni
Gründung:
2017
Text: Michael Bohli
https://youtu.be/-jYjk1VVEaE