Band: Laurin Huber
Album: Dog Mountain
Genre: Ambient / Experimental
Label: Hallow Ground
VÖ: 30. Juli 2021
Webseite: hallowground.com
Immer fiept etwas dazwischen. „A Town is not a Town“ könnte auch die gebotenen Klänge betreffen, denn trotz schöner Melodien und Flächen aus dem Synthesizer sind die Störeffekte und Frequenzüberlagerungen kontinuierlich präsent. Laurin Huber mag das, er vertieft sich in seine Experimente und spielt niemals Tracks, die nur mit ihrer Schönheit beeindrucken wollen. Das war 2020 bei „Juncture“ so, das ist auf „Dog Mountain“ das Credo geblieben.
Der Musiker und Produzent aus Zürich offeriert mit seiner zweiten Scheibe beim Label Hallow Ground pulsierende Geräusche, an- und abschwellende Harmonien und unterschiedliche Herangehensweisen an gegebene Situationen. Wunderbar gelingt dies mit dem letzten und längsten Stück auf der EP, „Storskog-Borisoglebsk“. Während sieben Minuten versucht man an den Drones und abstrakten Konstruktionen Laurin Hubers Halt zu finden, wird wie von einem Sonar geleitet und wähnt sich in einem schier schaurigen Hörspiel.
Einfacher und vor allem freundlicher beginnt „Dog Mountain“ mit „Raja“, das Ohr muss sich zwar an die verstimmte Gitarre gewöhnen, fühlt sich aber nicht überfordert. Oder beim melancholischen „Nickel“, in dem Leerstellen und Noise in die Tape-Loops eingreifen. Brüche und Fragen entstehen, sichere Situationen werden von Laurin Huber aufgebrochen und zu neuen Abenteuern getrieben. Nichts ist, wie es zuerst scheint – und das ist gut so.
Tracklist:
1. Raja
2. Nickel
3. A Town Is Not A Town
4. Storskog-Borisoglebsk
Bandmitglieder:
Laurin Huber
Gründung:
2019
Text: Michael Bohli