Band: Lakiko
Album: The Train Ride
Genre: Klassik / Experimental
Label: Eigenveröffentlichung
VÖ: 3. April 2020
Webseite: lakikomusic.com
“Mother, you will die”, die letzte gesungene Zeile auf der EP „The Train Ride“ zieht einen gnadenlosen Schlussstrich, ein unabwendbares Ereignis. Ob nun auf bestimmte Personen bezogen oder als Prophezeiung für unsere Heimat, ganz verloren sind wir noch nicht. Lakiko findet in ihren Liedern zwar klagende Melodien und melancholische Gedanken, zugleich Schönheit und erhabene Wirkungen. Stimmen und das Cello, Klassik, Experimental und Folk.
Bei der letzten Veröffentlichung „Kyburg Sonata“ erschuf die Künstlerin, welche in Luzern wohnhaft ist, aus alten und vorhandenen Werken ihre eigenen Lieder, „The Train Ride“ stützt sich nun komplett auf die Ideenfindung der Künstlerin. Lakiko lässt ihren Bogen über die Saiten gleiten, öffnet Löcher in der Zeit und bringt altertümliche Kompositionsformen in Stellung gegen „Capitalism“. Aber nicht nur das, sucht sie nach Erklärungen in ihrer Heimat („Sarajevo“), bringt den Pantheismus ins Spiel und lässt sich trotzdem nicht vom Weg abbringen.
Viel wird in diesen fünf Liedern erzählt, gleichermassen weiss Lakiko dieser Dichte mit der Musik zu begegnen. Mit Loops und Effekten werden Rhythmen und Harmonien geschichtet, an den richtigen Stellen findet man leere Flächen, welche die gemachten Handgriffe länger wirken lassen. Plötzlich vergrössert sich der Raum, man schwebt über den Abgründen. Wie bei einer Zugfahrt im echten Leben bietet diese EP eine Konfrontation mit genügend Sicherheit, ein Moment des Innehaltens und der Neuorientierung.
Tracklist:
1. Pantheism
2. Capitalism
3. Sarajevo
4. Mother
5. Sleep My..
Bandmitglieder:
Lana Kostic
Gründung:
2014
Text: Michael Bohli