Band: Klain Karoo
Album: Lights Down Low
Genre: Electro / Pop
Label/Vertrieb: One Take
VÖ: 13. Oktober 2017
Webseite: klainkaroo.com
Man könnte zuerst ja etwas Angst haben und denken: „Na, eine weitere moderne Pop-Gruppe, die elektronische Klänge mit dem Gesang einer hübschen und jungen Dame kombiniert. Da heisst es tschüss Anspruch und hallo Radio.“ Aber weit gefehlt bei „Lights Down Low“: Denn diese erste EP der Schweizer, welche sich zwischen Winterthur und Baden bewegen, ist eine wunderbare Diskussionsrunde mit Eingängigkeit und Experiment. So wollen Klain Karoo hier nicht nur gefallen und umgarnen, sondern auch laut werden und gleichzeitig effektvoll die Sonne untergehen lassen.
Jedes der sechs Lieder auf „Lights Down Low“ wirkt wie eine Kurzgeschichte, ein stilistisch verändertes Kapitel einer grösseren Erzählung. Mit der Single „Don’t Talk“ stellen sich Klain Karoo auf die Seite der Synthie- und Club-Hits von modernen Sternchen wie Ellie Goulding, am anderen Ende der Veröffentlichung wird mit „Die Alone“ die aktuelle Mischung aus Electropop und R’n’B beschworen. Nicht weit von Künstlerinnen wie Banks entfernt, aber am Songende doch auflehnend und verzerrend. So ist diese EP nicht nur eine Collage aus aktuellen Produktionskniffen, sondern auch immer wieder ein Versuchsgang in die etwas abgehobene Electronica.
Düster kommt „Cut The Rope“ daher und nimmt kurz die weissen Westen aus dem Kleiderschrank von Klain Karoo, Claps und sanfte Beats schmuggeln diese aber bald wieder zurück. Und wenn sich Sängerin Carla selbstsicher zwischen ihre Jungs stellt, dann vermengt sich alles wieder zu einer kohärenten Veröffentlichung und perfektem Sprungbrett für diese frische Truppe. Jamie XX wäre stolz, tanzt momentan aber noch verträumt zu „Runaway Kid“.
Tracklist:
1. Lights Down Low
2. Don’t Talk
3. Stay A Little While
4. Cut The Rope
5. Die Alone
6. Runaway Kid
Bandmitglieder:
Carla – Gesang
Benji – Keyboard
Gäbe – Bass
Danny – Schlagzeug
Gründung:
2016
Text: Michael Bohli