BMG / VÖ: 11. Juni 2021 / Pop Rock
kflay.com
Text: Michael Bohli
Popmusik, Rockgitarren, Sprechgesang: Elemente, die in den letzten Jahren vermehrt zusammengefunden haben, voller Energie und Ausstrahlung. K.Flay hat diesen Stafettenlauf von Rap zu Radiosounds seit ihren ersten Versuchen 2003 perfektioniert, mit der neuen EP „Inside Voices“ hat sie ihr Inneres nach aussen gekehrt. Das ist weniger eklig oder schmutzig, als es im ersten Moment klingt, sondern sehr reizvoll und voller positiven Melodien und Up-Tempo-Songs mit ernstgemeinten Botschaften.
Mit den Texten spricht sie die zwingenden Umstände der Gesellschaft an, den scheinbaren Gesetzen, denen sich alle Frauen zu beugen haben. Warum verlangen alle immer ein spezifisches Verhalten, warum darf man nicht sich selbst sein? „Good Girl“ hält mit Lebensfreude und Intention dagegen, das eröffnende „Four Letter Words“ ist angriffig und laut. Bei den Liedern von K.Flay denkt man stellenweise an Noga Erez, dann wieder brettern Tom Morello und Travis Barker vorbei, welche mit ihren Instrumenten die Lautstärke steigern und das Volumen vergrössern.
Von diversen Personen produziert, ist „Inside Voices“ eine formvollendete und etwas polierte EP, die man sofort erfasst und trotzdem Spass hat. Kristine Flaherty festigt ihre vielgelobte Position in der Musikwelt und macht unter dem Spitznamen K.Flay mit Stücken wie „My Name Isn’t Katherine“ und „TGIF“ Furore. Eigenständig, niemals unterwürfig, an den Normen schleifend – dieser Blick nach Innen ist inspirierend und befreiend. Freuen wir uns auf die baldige Fortsetzung „Outside Voices“.