Band: Johnny Labelle
Album: XVIII
Genre: Dreampop
Label: Inner Ear Records
VÖ: 4. Dezember 2020
Webseite: Johnny Labelle bei FB
Gemütlich auf dem Bärenfell fläzen, vor dem warmen Kaminfeuer und in der Hand der vierte Drink des Tages. Wie schön die Feiertage doch sein können. Wichtig für das gesamtheitliche Wohlbefinden ist die Musik, Johnny Labelle sorgt als moderner Crooner für die korrekte Begleitung. Es ist, als wäre Frank Sinatra mit einem Synthesizer vom Himmel zurückgekehrt und hätte den winterlichen Kitsch neu belebt. In Athen aufgenommen, stellt „XVIII“ den dunkel-samtigen Soundtrack für das Jahresende dar.
Bereits 2019 hat Johnny Labelle die neun Lieder als Demoaufnahmen kreiert, erst in diesem Jahr wurden die Songs mit Produzenten Vasilis Dokakis formvollendet. Schmeichelnd sind die Klänge, langsam das Tempo, romantisch die Atmosphäre. „Doppelganger“ trägt den Smoking, „Greek Dark Age“ schunkelt zu Dreampop, „Visceral“ zergeht zwischen melancholischer Lethargie und träumerischem Gehabe. Zwar klingt „XVIII“ zu modern für die alten Zeiten, belebt deren Geister aber mit jedem Takt neu.
Schön, wenn die Trommeln mal stärker zu vernehmen sind („In the Sun“), umso prickelnder, wenn Swing und rauchige Club-Stimmung im Zentrum stehen („Poseidonia“). Die Musik von Johnny Labelle ist aus der Zeit gefallen und entrückt, hat aber so viel Charme, dass sich niemand davon abwenden möchte. Egal wie dystopisch die Wirkung der Musik, egal wie altbacken die Mechanik der Lieder ist. Her mit dem fünften Drink.
Tracklist:
1. The Dolphins
2. Doppelgänger
3. AK
4. In the Sun
5. Greek Dark Age
6. Beginning of the End
7. Visceral
8. Disillusionment
9. Poseidonia
Bandmitglieder:
Johnny Labelle
Gründung:
2019
Text: Michael Bohli