Band: Ja, Panik
Album: Die Gruppe
Genre: Alternative / Indie Rock
Label: Bureau B
VÖ: 30. April 2021
Webseite: diegruppejapanik.com
Viel wird erzählt, viel gibt es zu hören: „Die Gruppe“ ist ein Album, das nicht im Vorbeigehen erfasst werden kann. Wie es sich für die Songs von Ja, Panik gehört, werden die Ebenen der Gesellschaft und der persönlichen Daseinsform miteinander verknüpft, es werden neue Brücken gebaut und zugleich eine grosse Menge an Fragen gestellt. Andreas Spechtl leitet mit Gitarre und Stimme durch ein Album, in dem sich Unsicherheiten und erfreuliche Positionen abwechseln, in dem Rockmusik für Nachdenken steht.
Aufmüpfig sind Ja, Panik in keinem Lied, „Apocalypse Or Revolution“ brennt am Schluss schwach und erzeugt die Hitze durch Kompositionskunst und Sprachwechsel. Apropos Sprachen: Was früher vor allem eine Mischung von Deutsch und einer Prise Englisch war, ist nun fast ausgeglichen – ersichtlich bereits durch die Songnamen. In den Texten findet man immer wieder Slogans und herrliche Sätze, „On Livestream“ und „The Cure“ seien als Beispiele angeführt. Weder zu verkopft noch zu sarkastisch – Kritik und Bewältigung eigener Erfahrungen vereint. Sounds und Klänge ziehen mit, melancholisch, aufmüpfig, folgeleistend: Gitarre, Keyboard, ferne Verzerrungen und Saxophon.
Jedes Lied auf „Die Gruppe“ ist ein wichtiges Kapitel, mit Entwicklungen und reizendem Fortgang der Geschichte. Ja, Panik als Quartett zur Verwaltung der Visionen und Träume, die den Zusammenstoss mit der Realität überlebt haben. Alternative Rockmusik als Essay („Enter Exit“, „Memory Machine“), als Spiegel der intimen Verhaltensweisen („1998“). Da ist es nur korrekt, bietet die Band keine einzelne Wahrheit, sondern ein kaleidoskopartiger Blick auf das Heute. Immer faszinierend, immer herausfordernd.
Tracklist:
1. Enter Exit
2. Gift
3. Memory Machine
4. What If
5. On Livestream
6. 1998
7. The Cure
8. Die Gruppe
9. The Zing Of Silence
10. Backup
11. Apocalypse Or Revolution
Bandmitglieder:
Andreas Spechtl – Gesang
Stefan Pabst – Bass
Laura Landergott – Keyboard und Gitarre
Sebastian Janata – Schlagzeug
Gründung:
2005
Text: Michael Bohli