Band: Hilary Woods
Album: Birthmarks
Genre: Art-Pop
Label: Sacred Bones Records
VÖ: 13. März 2020
Webseite: Hilary Woods bei FB
Die Zeiten des Brit-Pop hat Hilary Woods schon lange hinter sich gelassen, die Band JJ72 ist nur noch eine Erinnerung. Heute gilt es, sich zwischen Fantasien und Hoffnungsvorstellungen zurecht zu finden, inmitten von düsterem Art-Pop und lärmigen Singer-Songwriter. Ein Seiltanz, der sich bereits auf dem Cover ankündet, mischt das Bild Leben und Tod, klare Bedeutung und unscharfe Möglichkeiten. Hochschwanger wurde „Birthmarks“ von Woods aufgenommen, eine Bewegung zwischen neuem Leben, Dunkelheit und emotionaler Schönheit.
Diese Mixtur zieht sich durch die acht Lieder auf dem Album, Hilary Woods flüstert Wörter, singt voller Gefühl oder lässt die Klangwelten gleich ohne Stimme entstehen. Electronica mit flirrenden Elementen, dunkle Wolken in Form von Celloklängen und immer wieder die Möglichkeit, dass alles im Noise zerbricht. „Birthmarks“ ist ein Album voller Anspannung, eine Platte, die man wie auf Nadeln anhört. „Mud and Stones“ ist eine Collage, „Through the Dark, Love“ der schwache Lichtschein, der uns alle durch die Nacht führt.
Und dann gibt es noch die Single „Tongues of Wild Boar“, in der die Musikerin das werdende Leben beschwört. Alles an dem Werk wirkt real und offengelegt, kein Lied von „Birthmark“ bietet eine Möglichkeit sich zu verstecken, auch dank der Verwendung von Field Recordings. Man muss Hilary Woods also überallhin folgen, ihre Metamorphose mitmachen und hoffen, dass die Entstehung der neuen Person keine alte verschlingt. Dafür werden die kommenden Zeiten umso strahlender.
Tracklist:
1. Tongues of Wild Boar
2. Orange Tree
3. Through the Dark, Love
4. Lay Bare
5. Mud and Stones
6. The Mouth
7. Cleansing Ritual
8. There Is No Moon
Bandmitglieder:
Hilary Woods
Gründung:
1996
Text: Michael Bohli