Band: Heads.
Album: Push
Genre: Post-Punk / Noise Rock
Label: Glitterhouse Records
VÖ: 29. Mai 2020
Webseite: headsnoise.com
Bereits bei ihrem zweiten Album „Collider“ waren es vor allem die Schattenseiten des Lebens, welche die Atmosphäre und Klänge beherrscht hatten. Für das dritte Werk „Push“ gehen die drei Musiker aus Berlin keinen anderen Weg, wohl aber hat sich die Musik von Heads. noch etwas weiter abgekühlt, die Distanzen sind noch grösser geworden. Thematisch nimmt die Entfernung zusammen mit der Leere und weiteren giftigen Erfahrungen das Zentrum der Platte ein, die dreckige Mischung aus Post-Punk und Noise Rock tut ihr Übriges.
Manchmal reicht es für Heads. aus, sich durch schleppende Takte zu wühlen und mit wenigen Gesänge im Grund zu graben („Rusty Sling“). Meist aber ist „Push“ eine direkte Erfahrung, die sich vor keiner Konfrontation scheut. „Weather Beaten“ zeigt dies mit Dissonanz, wutgeladenen Schreie und einer explosiven Entladung aller Instrumente. In diese Richtung zieht auch „Nobody Moves and Everybody Talks“, das sich auf einen rumpelnden Bass stützt und die Unmut über menschliche Ignoranz krachend proklamiert. Kurz denkt man da sogar an die damalige Aggression von The Stooges.
Mit zwei Spoken-Word-Einlagen über Noisespuren wird das Album eingerahmt, Heads. machen so den Fokus klar. Diese, in der deutschen Hauptstadt aufgezeichnete Scheibe, ist kein Zuckerschlecken, sondern eine persönliche Abrechnung und Auseinandersetzung. Wild und trotzdem fesselnd, „Push“ trifft als schmutzige Gitarrenplatte alle richtigen Punkte. Dank der tollen Mischung von Magnus Lindberg (Cult Of Luna) stürzt man sich immer wieder gerne in diese Schluchten.
Tracklist:
1. Empty Towns
2. Weather Beaten
3. Push You Out To Sea
4. Loyalty
5. Rusty Sling
6. Nobody Moves and Everybody Talks
7. It Was Important
8. A Swarming Tide
9. Paradise
10. As Your Street Gets Deserted
Bandmitglieder:
Ed Fraser – Gesang und Gitarre
Chris Breuer – Bass
Nic Stockmann – Schlagzeug
Gründung:
2014
Text: Michael Bohli