Band: Hater
Album: Siesta
Genre: Indie / Dreampop
Label: Fire
VÖ: 28. September 2018
Webseite: Hater auf FB
Wer Bandnamen als Vorbote sieht, der wird bei Hater in einen Hammer laufen. Wobei dieser Hammer von den Musikerinnen und Musiker selbst aus superweichem Schaumstoff gebastelt wurde. Und anstatt diesen an den Kopf nerviger Leute zu werfen, wird er zärtlich gestreichelt. So ist auch die Musik auf „Siesta“, dem Albumnachfolger zur EP „Red Blinders„, eine liebevolle Umarmung und die netteste Verkörperung des Dream Pop seit der Erfindung der Gitarre. Vorsicht also vor den wenigen lauteren Stellen, nicht dass die Traumblasen platzen.
Seit ihrer Formation im Jahre 2016 wurde das Quartett aus Malmö ziemlich geliebt und begeistert aufgenommen, was unter anderem auch am One Of A Million Festival in Baden zu spüren war. Aber es ist auch einfach, dem Gesang von Caroline Landahl oder dem klingenden Gitarrenspiel zu verfallen. Geschickt kombinieren Hater einfache Songstrukturen mit lockenden Melodien und einer luftigen Stimmung. Bestes Beispiel ist das Indie-Schätzchen „It’s So Easy“ oder das satzmässig dargebotene „Things To Keep Up With“ mit emotionalem Refrain. Wer allerdings Streicheleinheiten nicht so gerne mag, der wird bei diesen 14 Songs schnell stolpern.
Hater lassen sich nämlich nicht hetzen oder zu lauten Passagen aufbieten. Viel lieber bleiben ihre Lieder auf dem Boden und gleiten durch die Wolken- und Zuckerwattenfelder. Was als EP sehr gut in der kurzen Länge funktioniert hat, das fühlt sich auf „Siesta“ nun leider etwas zu langatmig an. Zwar sind die Arrangements und Ideen gelungen, mir persönlich fehlt aber etwas die Opulenz. So gibt es oft keine zusätzlichen Spuren, eine Gitarre muss genügen, viel bleibt nicht haften. Schade eigentlich, denn herzlich wäre diese Mittagspause auf jeden Fall.
Tracklist:
1. From The Bottom Of Your Heart
2. It’s So Easy
3. I Wish I Gave You More Time Because I Love You
4. Closer
5. Fall Off
6. I Sure Want To
7. Things To Keep Up With
8. Your Head Your Mind
9. Why It Works Out Fine
10. The Mornings
11. Cut Me Loose
12. All That Your Dreams Taught Me
13. Seems So Hard
14. Weekend
Bandmitglieder:
Caroline Landahl, Måns Leonartsson, Adam Agace, Lukas Thomasson
Gründung:
2016
Text: Michael Bohli