Band: The Harmaleighs
Album: She Won’t Make Sense
Genre: Indie / Folk / Pop
Label: Nettwerk
VÖ: 2. August 2019
Webseite: theharmaleighs.com
Zu zweit einmal quer durch die Ländereien des Indie-Pops? The Harmaleighs machen diese Wanderung an einem einzelnen Wochentag mit links, und geraten dabei niemals ausser Atem. Locker aus dem Ärmel werden dazu Lieder geschüttelt, welche man auf „She Won’t Make Sense“ nun gesammelt geniessen kann. Das Album beginnt mit einem sehnsüchtigen und gesangsorientierten „Anthem For The Weak“, welches zwischen Lily Allen und Feist landet, trabt mit der Rock-Attitüde „Sorry I’m Busy“ davon und holt die kanadische Szene bei „When I Was A Kid“ ab.
Haley Grant an Gesang und Gitarre, Kaylee Jasperson am Bass – dieses Duo aus Nashville lotet Grenzen und Stilrichtungen geschickt aus, verziert auf „She Won’t Make Sense“ jedes Kapitel mit neuem Gewand und hält so für jeden einen Lieblingssong bereit. Das reicht von süsslichen Melodien („Talk“) über verrauschte Umarmungen („Don’t Panic“) und erinnert immer wieder an die glorreiche Phase des Pops. Doch hinter all den hübschen Momenten lauert auch eine Ernsthaftigkeit, behandeln The Harmaleighs mit den Texten nämlich die Depressionen und Behandlungen von Haley selbst.
So schleichen sich immer wieder harsche Zeilen zwischen Streicher und Synthesizer, The Harmaleighs nutzen Tempi- und Taktwechsel um das Stimmungsbild zu verändern. Was man zuerst vielleicht als nett und unspektakulär verurteilt hätte, das wird im Gesamtkontext zu einer geschickt ausformulierten Etappe und macht aus „She Won’t Make Sense“ ein intimes Portrait, welches Unsicherheiten und Hochgefühle gleichermassen in Indie-Folk-Klänge bettet. So bietet die Scheibe auch keine abschliessende Lösung, sondern weitere Fragen. „I Don’t Know Myself“ heisst es am Schluss, aber mit Lichtschimmer.
Tracklist:
1. Anthem for the weak
2. Sorry, I’m busy
3. Talk
4. When I was a kid
5. Tidy up
6. Mannequin
7. Moving my body
8. Don’t panic
9. Dim the light
10. I don’t know myself
Bandmitglieder:
Haley Grant – Gesang und Gitarre
Kaylee Jasperson – Bass
Gründung:
2015
Text: Michael Bohli