Mute Records / VÖ: 27. Mai 2022 / Techno, Pop
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Text: Michael Bohli
In die Höhe geht es, eine mehr als gewünschte Richtung. Mit den vorangegangenen EPs hat HAAi gezeigt, dass ihre Mischung aus Techno, House und Pop für den Himmel geeignet ist. Komplexes Songwriting zwischen Lärm, Experiment und Wonne, Einflüsse aus Drum’n’Bass, Downtempo, Dance und Grime – stets nahe der Industriehalle beheimatet aber mit bunter Kleidung und laut pochendem Herz. «Baby, We’re Ascending» macht korrekterweise dort weiter, wo «Put Your Head Above The Parakeets» aufgehört hatte und bietet den Emotionen mehr Raum.
«Channels» ist der aneckende Beginn, HAAi streift durch den Äther und zupft sich ihre Sounds und Beats heraus. «Baby, We’re Ascending» ist voller wundersamer Takte und Momente, zugleich locken Gesänge, Melodien und harte Beats. «Bodies Of Water» ist eine moderne Pophymne aus England, «I’ve Been Thinking A Lot Lately» die gelungene Positionierung von Abgründen und Kanten. Und mit dem Titelstück lässt sich während des Tanzes hervorragend nach oben schweben.
Dass HAAi so viele Ideen in die 13 Tracks packen konnte, ohne jemals das Albumkonzept oder die Hörerschaft zu überfordern, ist beachtlich. Die Stimmungen wechseln zwischen den Songs, die Gangart ist mal hart, dann wieder Seelenbalsam. Songs wie «Human Sound», bei dem die Gäste Kai-Isaiah Jamal und Obi Franky mitmischen, gehören ab sofort in jede gut zusammengestellte Playlist – egal ob in luftiger Höhe oder tief unter dem Boden.