Band: Georgia
Album: Seeking Thrills
Genre: Pop / Electro
Label: Domino
VÖ: 10. Januar 2020
Webseite: georgiauk.com
Dieses Album ist ein Heilmittel. Natürlich nicht kategorisch, sondern für eine bestimmte Sparte an Hörerinnen und Hörer, zu denen ich mich dazugehörig fühle. Was Georgia mit ihrer zweiten Platte „Seeking Thrills“ abliefert, das ist eine Wiederbelebung des vollkommenen Dance-Pop, der umwerfenden Thematik der elektronischen Freuden im eingängigen Format. Solche Lieder durfte Ellie Goulding in den Nullerjahren intonieren, solche Kompositionen legte Robyn früher vor – aber heute, fast Brachland. Und jetzt dieser Lichtstrahl, dieses Prachtwerk.
Die Sequenzerbässe verleihen das Gewicht, die Keyboards suchen die luftigen Melodien, dazu der emotionale Gesang von Georgia – „About Work The Dancefloor“ zeigt bereits als zweiter Song wie fantastisch die Zutaten hier zu einem äusserts wohlklingenden Erzeugnis zusammengeführt wurden. Jedes der 13 Lieder ist ein potentieller Liebling, mal näher am Heute mit Sprechgesang und abgehackten Rhythmen wie bei Noga Erez („Mellow „), dann im Amalgam der englischen Szene („Ray Guns“). Was sich am Radar Festival 2019 gezeigt hatte, das gilt auch hier: Energetische Darbietung, wuchtige Drum-Computer, viel Ausdruck.
Man findet die Süsse und Unschuld bei „24 Hours“, die Balladen („Til I Own It“), die spannenden Experimente mit den Klangfarben („Ultimate Sailor“). Was Georgia auf diesem Album bietet, das ist nahe an der Perfektion, hat alleine das Popgerne an sich gerissen und zeigt, dass die Tanzflächen bei Einzelkämpferinnen immer noch besser aufgehoben sind, als bei Kompanien von Produzenten. Mit persönlichen Gedanken zu dem eigenen Selbst, Hedonismus und natürlich der musikalischen Kraft im Gefühlsleben.
Tracklist:
1. Started Out
2. About Work the Dancefloor
3. Never Let You Go
4. 24 Hours
5. Mellow
6. Til I Own it
7. I can’t Wait
8. Feel it
9. Ultimate Sailor
10. Ray Guns
11. The Thrill
12. Honey Dripping Sky
Bandmitglieder:
Georgia Rose Harriet Barnes
Gründung:
2015
Text: Michael Bohli