Band: Dvrst
Album: Circlusion
Genre: Experimental / Noise
Label: Eigenveröffentlichung
VÖ: 17. Juli 2020
Webseite: dvrst.ne
Ein Schrei wird zum dreckigen Lachen, Verzweiflung mischt sich in die menschlichen Laute – der Auftakt zu „Circlusion“ macht sofort klar: Angenehm und fröhlich wird an diesem Album nichts. Viel eher muss man sich darauf gefasst machen, alle Sicherheiten und eventuell gar den Verstand zu verlieren. Sobald das Duo Dvrst loslegt, mischen sich groteske Bilder und Noise zu tiefschwarzen Liedern, immer nahe der feuchten Hölle, noch tiefer in den Albträumen als Recoil damals.
Je länger man Dvrst, was aus Tanja Fuchs und Vinzenz Landl besteht, zuhört, desto besser merkt man, dass mit dieser Musik ein grosser Spiegel aufgehängt wurde. Mit den Industrial-Bässen, der lärmenden Electronica und den experimentellen Strukturen untersuchen Stücke wie „U 2“ die Machtgefüge zwischen den Geschlechtern, legen Unterdrückungen offen und kämpfen sich dadurch eigenständig frei. Phallussymbole werden zertrümmert, verwerfliche Positionen über den Haufen geworfen. Das ist direkt und brutal („QnA“), sehr wohl aber nötig.
Durch den improvisierten Charakter der Musik wirkt vieles auf „Circlusion“ unberechenbar und gefährlich, Dvrst wollen mit ihren Tracks überraschen und verstören. Denn in solchen Situationen werden die Realitäten offengelegt und die Musik übernimmt die Stellung der Richterin. „Fridging The Escalator“ lässt die Adern gefrieren, „Spoon“ kratzt am falschen Ego, „Funk“ versinkt in einer Welt aus Geräuschen und Frequenzen. Ein Album voller Schrecken und Wahrheit.
Tracklist:
1. U 2
2. Spoon
3. QnA
4. Funk feat. Ilusmot
5. Fridging The Escalator
Bandmitglieder:
Tanja Fuchs
Vinzenz Landl
Gründung:
2017
Text: Michael Bohli