Band: DIVVAS
Album: Challenger Deep
Genre: Slowcore / Pop
Label: BlauBlau Records
VÖ: 26. Juni 2020
Webseite: DIVVAS bei FB
Das Leben ist kein Spielfilm, wenn das Schlagzeug erklingt, dann verspürt man eine echte Regung. Das singt Corinne Nora mit einer Stimmfertigkeit nahe an Beth Gibbons – kurz bevor „KOAC“ in einer dissonanten Klanglawine untergeht. Nein, was DIVVAS spielen, das ist sehr wohl real, spürbar und emotional. Das Duo aus Bern ist auf ihrer ersten Veröffentlichung „Challenger Deep“ zwar selten so aufbrausend wie bei dieser fantastischen Komposition zwischen Pop und Jazz, was es bei der EP zu hören gibt, verfügt aber stetig über grosse Tiefe.
Benannt nach dem Challengertief im Marianengraben, bieten Nora und Dave Eleanor mit ihren Stimmen und diversen Instrumenten langsame Popmusik, die dem Slowcore zuzuordnen ist. Was damals Low zelebrierten, das wird nun frisch für die heutige Zeit in der Schweiz aufgelegt. Die Lieder von DIVVAS sind ein Abbild von Schmerzen und Sorgen, dunkle Musik mit Sogwirkung. Innert einer Woche entstanden, ist „Challenger Deep“ ein kompaktes Werk mit durchgängig hoher Spannung, das zu keiner Zeit den Trost vergisst. Schliesslich hilft es immer, seine eigenen Abgründe zu erkunden.
„Brave Boy Blues“ stellt wichtige Fragen an die selbstgewählte Stellung im Leben, „Lied Für’s Volk“ lässt die Distanz mit Gesang in Mundart schwinden. DIVVAS hantieren geschickt mit solchen Elementen, tappen in keine Falle und spielen Musik, die stets fasziniert. Ob mit Folk bei „Slow Motion“ oder entrückter Entfernung („White Room“), „Challenger Deep“ funkelt trotz der notwendigen Schwere.
Tracklist:
1. White Room
2. Challenger Deep
3. Brave Boy Blues
4. Koac
5. Lied Für’s Volk
6. Slow Motion
7. Come
Bandmitglieder:
Corinne Nora – Gesang, Gitarren und Bass
Dave Eleanor – Gesang und Synthesizer
Gründung:
2019
Text: Michael Bohli