Band: Dedelaylay
Album: Encuculélé
Genre: Experimental / Industrial / Kraut
Label: Eigenveröffentlichung
VÖ: 4. Mai 2018
Webseite: Dedelaylay auf FB
Alles an „Encuculélé“ wirkt wie ein Mysterium, ein Spiel mit wenigen Fakten und vielen Möglichkeiten. Das beginnt beim Titel und geht weiter bei den Songnamen, der Herkunft dieser Scheibe und natürlich auch bei den Musikern dahinter. Dabei sind die zwei Mannen hinter dem Projekt Dedelaylay aus La Chaux-de-Fonds keine unbekannten Namen: Schlagzeuger Steven Doutaz konnte man in den letzten Monaten mit Autisti bewundern, an den Synthies steht Benjamin Taillard von Chien mon ami. Aber diese neue Kombination aus merkwürdigen Rhythmen, verzerrten Sounds und der wilden Abkehr von der Norm ist einfach anders.
Erst vor wenigen Wochen haben Dedelaylay die ersten Songs veröffentlicht und präsentieren die sechs Tracks nun ohne aussenstehende Hilfe der Welt. Stücke wie „Lala Babaston“ leben dabei von einem technischen Spiel nahe dem Krautrock, irgendwo zwischen Perkussion für Verrückte und geraden Takten für Industrial-Freaks. Dazu kommen rauschende und vibrierende Basslinien, leichte Anflüge von Melodien und einzelne, in den Raum geworfene Sprachfetzen. Ob schier unendlich wie bei „Titits 4 Kikids“ oder eher kompakt („Planenet“), alles wirkt seltsam, sperrig und unheimlich reizvoll.
Dedelaylay haben zwar Musik geschaffen, die vor lauter Experimenten und stolpernden Stellen nie ganz vollendet und schon ganz nicht leicht bekömmlich daherkommt, auf diese Weise aber zugleich für neue Erfahrungen und Stimmungen sorgt. Da passt es auch, ist „Encuculélé“ ein Album, das sich mit einem reduzierten Klangvolumen zufrieden gibt und lieber wirkt, als wäre es direkt aus einem Kellerloch gekrochen. Ein wenig Schmerz hilft.
Tracklist:
1. Fifistorsion (radio edit)
2. Planenet
3. Serpanpan
4. Lala Babaston
5. Zajba
6. Titits 4 Kikids
Bandmitglieder:
Benjamin Taillard – Synthie und Gesang
Steven Doutaz – Schlagzeug
Gründung:
2017
Text: Michael Bohli