Band: Church Girls
Album: The Haunt
Genre: Indie / Post-Punk
Label: Chatterbot Records
VÖ: 7. Februar 2020
Webseite: church-girls.com
Dass Church Girls so unwiderstehlich klingen, das liegt zu einem grossen Teil an Frontfrau Mariel Beaumont. Ihr Gesang, ihre Gitarre, ihre Energie machen den Indie-Post-Punk zu einem belebenden Erlebnis. Ohne falsche Ironie oder merkwürdige Huldigung, „The Haunt“ ist nach einigen EPs das zweite Album der Gruppe aus Philadelphia mit viel Wärme und Herz. Die Emotionen werden wie bei „Twin Hell Fire“ für zwei Minuten mit stürmischer Art abgehandelt, oder mit gewisser Distanz zu einer Betrachtung umfunktioniert („Unwound“).
Inhaltlich besingen Church Girls, welche ihre Lieder wohl nie in einem Kirchenschiff spielen werden, das ewige Thema der Liebe. Ob beendete Beziehungen oder problematische Abhängigkeiten mit Drogen, eine falsche Art von Kitsch oder Klischee wird auf „The Haunt“ vermieden. Die Melodien und Sätzen wirken ehrlich und aufrichtig, klanglich mit einer angenehmen Portion Dringlichkeit und Aggression ausgestattet. Ohne jemals unfair zu sein, natürlich.
In einer halben Stunde hat man sich durch die elf Lieder von „The Haunt“ gehört und fühlt sich angenehmen erquickt. Church Girls bremsen selten, „Colorado“ kommt der Nachdenklichkeit am nächsten. Und dazu fesselnde und laute Songs wie „Better“, bei der sich die Band trotz Zweifel als erstarkte Figuren zeigt. Diese Scheibe ist eine tolle Aussage, welche dieser Formation einige neue Fans bescheren wird.
Tracklist:
1. Nothing
2. Could’ve Been
3. Twin Hell Fire
4. Florida
5. Better
6. Recede
7. The Haunt
8. Regression
9. Unwound
10. Colorado
11. Dissipate
Bandmitglieder:
Mariel Beaumont – Gesang, Gitarre und Trompete
Joseph Wright – Gitarre, Gesang und Klavier
Vince Vullo – Bass und Gesang
Julien Varnier – Schlagzeug und Gesang
Gründung:
2014
Text: Michael Bohli