Band: Chuck Johnson
Album: The Cinder Grove
Genre: Ambient
Label: Glitterbeat Records
VÖ: 12. Februar 2021
Webseite: chuckjohnson.net
Für die Slide-Guitar spielt es keine Rolle, aus welchem Teil der Erde man kommt, für fast alle Menschen drücken die Klänge Sehnsucht und Fernweh aus. Sehr schnell nimmt „The Cinder Grove“ deswegen gefangen und ermöglicht mit den langen Tracks und ruhig gehaltenen Takten das Träumen. Geschickt und emotional setzt Chuck Johnson sein klangliches Schaffen fort und wird mit diesem Album Ruhm einfahren, besonders, da die fünf Songs eine persönliche Deutung zulassen. Als Projektionsflächen für Verluste und Verlorenheit, niemals depressiv.
Wie Echos von Geistern werden die Klänge im Begleittext beschrieben, was die Stimmung sehr gut trifft. „The Cinder Grove“ nutzt Orgel, Gitarre und Basslinien für die Verbindung der ätherischen und greifbaren Welten. „Raz-de-Maree“ ist der versöhnliche Start, danach entführt uns Chuck Johnson in eine Umgebung voller Schönheit: „Serotiny“ ist ein Flug in die Hoffnung. Etwas akzentuierter „Red Branch Bell“, mit dem von Arvo Pärt inspirierten Streicherquartett. Natürlich sind die fast elf Minuten trotz den kantigeren Sounds nie enervierend.
Ob man durch das Anhören von „The Cinder Grove“ Lücken auffüllt oder Verlorengegangenes findet, kann nicht garantiert werden. Für das Herz und die Seele ist die Musik von Chuck Johnson auf jeden Fall ein Balsam und die aktuell vermisste Wärme. Ein Album, das sich unmerklich ausbreitet und mit seiner Zurückhaltung viel Positivität auslöst. Besonders am Ende, wenn wir gemeinsam mit dem Künstler den kalifornischen Sonnenuntergang bestaunen („The Laurel“).
Tracklist:
1. Raz-de-Marée
2. Serotiny
3. Constellation
4. Red Branch Bell
5. The Laurel
Bandmitglieder:
Chuck Johnson
Sarah Davachi
Marielle V. Jakobsons
Crystal Pascucci
Gründung:
1993
Text: Michael Bohli