Band: Bilderbuch
Album: Mea Culpa
Genre: Pop / Indie
Label: Maschin
VÖ: 4. Dezember 2018
Webseite: bilderbuch-musik.at
Die Band wechselt ihre Stile schneller, als Modeströmungen neue Verrenkungen im Alltag hervorrufen können. Doch genau das hat aus Bilderbuch immer eine Gruppe gemacht, die sich weder vor Konflikten noch uncoolen Momenten scheute. Mit „Mea Culpa“ wird dies allerdings zu einem Spiel mit Erwartungen und Wünschen, das nicht einmal die Österreicher immer gewinnen können. Schön aber, ist diese Platte ohne Ankündigung erschienen und will eigentlich nur eines: Das kommende Heimspiel im Mai vorbereiten.
Wenn Bilderbuch 2019 in Wien ein riesiges Konzert spielen werden, dann ist dies nicht nur das perfekte Abbild des triumphalen Aufstiegs dieser modernen und im abgefahrenen Pop wühlenden Band, sondern ein Lohn. Von Indie zu R&B, über Trip-Hop und Electronica, es gibt keine Grenzen. Auf „Mea Culpa“ werden frischfröhlich verzerrte Gitarren mit quietschenden Synthies gemischt, Beats und lakonischer Sprechgesang treffen auf Achtzigerfanfaren. Pastellfarben kommen „Taxi Taxi“ oder „Mein Herz bricht“ daher, mit dem Schalk im Nacken.
Gerade die Texte von Maurice Ernst sind mit doppelten Böden und satirischen Bissspuren versehen. Er führt Bilderbuch durch eine Zeit, in der soziale Medien auf groovenden Retrocharme treffen. Ob die Läuterung nun im „Megaplex“ oder auf der Speicherkarte zu finden ist, mit genügend Frechheit steht man alles durch. Nur leider vermögen nicht alle Lieder gleich zu überzeugen und die Band landet zu oft in seichten Gebieten. Es fehlt gegenüber den Vorgängern die Wucht, das Extrem, die gewagten Experimente. Aber das ändert sich vielleicht im Februar, wenn „Vernissage My Heart“ erscheinen wird.
Tracklist:
1. Sandwishes
2. Taxi Taxi
3. Lounge 2.0
4. Emotion
5. Mein Herz bricht
6. Megaplex
7. Memory Card
8. Checkpoint (Nie Game Over)
9. Aloe Vera
Bandmitglieder:
Maurice Ernst – Gesang und Gitarre
Michael Krammer – Gitarre
Peter Horazdovsky – Bass
Philipp Scheibl – Schlagzeug
Gründung:
2005
Text: Michael Bohli